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Gipsabbau in der Rüdigsdorfer Schweiz

Nordhäuser Parteien schweigen zum Tabubruch

Montag, 14. Mai 2018, 11:23 Uhr
Für den Sommerbeginn hat das Walkenrieder Gipsunternehmen Saint-Gobin den Beginn des Gipsabbaus in der Rüdigsdorfer Schweiz angekündigt. "Das ist der Bruch eines jahrelangen Tabus. Denn zum ersten Mal wird es mit dem Abbau am Kuhberg einen Steinbruch östlich der B 4 geben, zum ersten Mal wird in die Rüdigsdorfer Schweiz eingegriffen. Die Dämme sind gebrochen. Ein einzigartiger Naturraum wird massiv zerstört", sagte Jörg Prophet (AfD)...


Der Abbau am Kuhberg wird erst der Beginn sein. Weitere Steinbrüche werden in der Rüdigsdorfer Schweiz folgen. "Eine europaweit einmalige Gipskarstlandschaft mit Orchideen, Trockenrasen und seltenen Tieren wird geopfert. Der Gips wird abgefahren. Kein einziger Arbeitsplatz wird entstehen", sagte Herr Prophet. Es gebe genug offene Steinbrüche, die die Gipsindustrie nutzen könnte. Der Neuabbau in der Rüdigsdorfer Schweiz ist sinnlos.

"Der Abbau am Kuhberg sei ein Dammbruch. Die Menschen in Rüdigsdorf, Niedersachswerfen, Harzungen und Neustadt haben den jetzt Wirklichkeit werdenden Abbau über Jahrzehnte als Bedrohung empfunden, immer wieder protestiert. Es hat nichts genützt."

Ausgerechnet jetzt würden Menschen von den lokalen Parteien allein gelassen worden. "Die Nordhäuser Parteien in Stadtrat und Kreistag diskutieren mit der Landesregierung ein Biosphärenreservat, für das es keine Mehrheit gibt. Ein 30 Millionen Euro teures Industriegebiet „Goldene Aue" steht leer und allein. Und hier soll eine ganze Landschaft verschwinden. Touristische Konzepte? Wozu denn das, wenn wir keine Landschaft mehr haben."

Das seien doch Themen für die Bürgerbefragungen und den Bürgerentscheid. Sollten hier Gesetze im Wege stehen, dann müssen diese geändert werden, wenn der Bürger dies als Souverän möchte! "Aber statt dessen: Es gibt Parteienstreit zu fast jedem kleinen Thema. Aber die Zerstörung eines wichtigen Stücks Heimat ab diesem Sommer wurde totgeschwiegen. Kein öffentliches Signal, dass man den Abbau nicht will, nichts. Mag es daran liegen, dass das Landesbergamt ausgerechnet unter einer rot-rot-grünen Lsndesregierung die Erlaubnis zum Abbau gegeben hat?, so Herr Prophet abschließend.
Autor: red

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