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Flüchtlinge im Landkreis Nordhausen

Die aktuellen Zahlen

Montag, 14. Mai 2018, 12:00 Uhr
Wir haben bei den verschiedenen Behörden wieder einmal nachgefragt, wie viele Flüchtlinge mit unterschiedlichem Status im Landkreis Nordhausen betreut und finanziert werden müssen...


Mit Stand 7. Mai sind im Landkreis Nordhausen 804 Flüchtlinge registriert. 469 von ihnen sind dabei einzeln untergebracht oder verfügen über eine eigene Wohnung. 295 Frauen, Männer und Kinder leben in einer der noch sechs vom Landkreis Nordhausen betriebenen Gemeinschaftsunterkünfte, die meisten davon in der Robert-Blum-Straße (85) und in Sülzhayn (75). Ausschließlich männliche Flüchtlinge befinden sich in der Rathsfelder Straße (56). Gesondert aufgeführt, weil unter anderem auch mit einem weitaus höheren finanziellen Betreuungsschlüssel versehen, werden 40 unbegleitete männliche Flüchtlinge (UMA).

Von den mehr als 800 offiziell registrierten Personen werden der einen Statistik nach mittlerweile 325 vom Jobcenter betreut. Das heißt, sie besitzen eine Anerkennung nach der Asylgesetzgebung. In einer Antwort des Landratsamtes vom April diesen Jahres wurde der nnz mitgeteilt, dass es Ende Februar 1.011 Leistungsberechtigte gab. Die verteilten sich in 421 Bedarfsgemeinschaften (BG). Ende Dezember waren es 416 BG.

Fragte die nnz hinsichtlich der Integration in den ersten Arbeitsmarkt nach, dann erhielten wir im März die Antwort, dass in den ersten zwei Monaten dieses Jahres 12 Integrationen vermeldet werden konnten.

Immer wieder interessant ist auch die Herkunft der Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind. Während aus dem Bürgerkriegsland Syrien lediglich 35 Personen im Landkreis Nordhausen wohnen, sind es aus dem Irak, in dem gerade demokratische Wahlen stattfanden, 98 Personen und aus Afghanistan 134. Aber auch aus Georgien (3), Aserbaidschan (15), aus Albanien (16) oder Mazedonien (4) und Vietnam (3) leben Asylsuchende im Landkreis Nordhausen.

Fragt man nach den Kosten für Flüchtlinge nach, dann wird es kompliziert, weil wie finanziellen Leistungen aus unzähligen Kostenstellen kommen und einfach nicht vermittelbar sind. Pauschal muss man sich mit der Antwort begnügen, dass dem Landkreis selbst kaum Kosten entstehen. Bei den Kosten der Unterkunft und Heizung, die auch bei der Betreuung von Flüchtlingen durch das Jobcenter anfallen, beteiligt sich der Bund pauschal mit 35,5 Prozent. Einen zusätzlichen Zuschuss soll es für "flüchtlingsbedingte Aufwendungen" geben.

Im vergangenen Jahr fielen im Landkreis Nordhausen insgesamt 14,15 Millionen Euro für die Kosten der Unterkunft aller Hartz-IV-Bezieher an, der Bund erstattete davon 6,76 Millionen Euro.

Zum Schluss der statistische Blick über den Tellerrand des Landkreises hinaus. Mit Stand Anfang Mai wurden in Thüringen 1.404 neue Flüchtlinge aufgenommen, bundesweit sollen es 52.268 gewesen sein.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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