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Günter Knopf will nicht aufgeben:

Sorgen um den Schlosspark im Dorf

Montag, 14. Mai 2018, 08:00 Uhr
In Kleinwerther gärt es weiter. Noch immer gibt es keine Ruhe um einen Erweiterungsbau für das "Landhaus am Schlosspark". Ein Bürgerinitiative wendet sich gegen die von Investor und Gemeinde favorisierte Variante...

Schlosspark in Werther soll erhalten werden (Foto: nnz) Schlosspark in Werther soll erhalten werden (Foto: nnz)
Günter Knopf kennt sich im Bauen aus. Jahrzehnte lang war das beruflich sein Metier. Hier kann ihm kaum einer was vormachen. Der 70jährige spielte schon als Kind auf dem Areal des Schlossparkes, musste zusehen, wie er verkam, dann wieder wie er aufgearbeitet wurde. Die Bürger von Kleinwerther seien es gewesen, die sich um das Kleinod mitten im Ort kümmerten. Sogar ein Platz für Feldhandball wurde einst errichtet.

Doch all das ist Geschichte. Nur mit "Zähneknirschen" nahmen die Menschen in Werther es hin, dass mitten in den Park hinein ein Pflegeheim gebaut wurde. Ja, auch das stimmt, das ehemalige Herrenhaus wurde durch einen Investor umfangreich saniert.

Nun soll die bestehende Pflegeeinrichtung erweitert werden. Auf einer Grundfläche von 450 Quadratmeter soll ein Anbau folgen. Das sind lediglich etwas mehr als acht Prozent des gesamtes Parkareals, doch für Günter Knopf besteht wie Gefahr, dass so, wie der Anbau geplant wird, ein Zugang zum restlichen Parkareal nur noch schwer oder garnicht mehr möglich ist. "Damit wird die Ankündigung der Gemeinde, dass der Park weiter öffentlich genutzt werden kann, ad absurdum geführt", sagt Herr Knopf im Gespräch mit der nnz.

Hier könnte der Anbau errichtet werden (Foto: Google Earth) Hier könnte der Anbau errichtet werden (Foto: Google Earth)
Die Gemeinde, allen voran Bürgermeister Hans-Jürgen Weidt, steht hinter den Ideen des Investors. Weidt informierte rechtzeitig über das Vorhaben, initiierte eine Umfrage unter den Bürgern. Etwas mehr als 200 Antworten gab es, 80 Prozent sollen der Erweiterung zugestimmt haben, berichtet Günter Knopf. Doch in dem Begleitschreiben zu der Umfrage sei alle schöngeredet worden, zweifeln er und andere Mitglieder der Bürgerinitiative "Pro Schlosspark" das Ansinnen der Gemeinde an. Knopf verweist zudem auf eine Unterschriftensammlung der BI gegen eine Erweiterung. 600 Bürgerinnen und Bürger hätten die einst unterschrieben.

In einem Schreiben zur erneuten Erweiterung macht die BI dem Bürgermeister unter anderem den Vorwurf, dass es falsch sei, dass alle von der BI vorgeschlagenen Varianten von der Betreiberin, dem Investor und der Denkmalbehörde abgelehnt worden seien. Richtig sei, dass lediglich die Variante der Aufstockung des nördlichen Flügels von der Behörde abgelehnt worden sei.

Bis an das Holzhaus heran soll der Anbau errichtet werden (Foto: nnz) Bis an das Holzhaus heran soll der Anbau errichtet werden (Foto: nnz) Bis an das Holzhaus heran soll nach dem Verständnis von Herrn Knopf der Anbau errichtet werden. Wo bleibt dann noch Platz für einen Weg oder eine Zufahrt zum ehemaligen Feuerlöschteich?

Nun gehört zur Wahrheit auch, dass Gemeinde und Investor auf die BI und ihre Befürchtungen teilweise eingegangen sind. So wurde der jetzt diskutierte Anbau um sechs Meter in Richtung Osten verschoben, um eine mächtige Rotbuche im Park zu schützen.

Aber Günter Knopf sieht weitere Bäume in Gefahr und eben kaum noch eine Möglichkeit der Nutzung des verbliebenen Parkareals sowie des einstigen Teiches als Feuerlöschteich. "Da soll mir jemand mal vormachen, wie die Feuerwehr an das Wasser des Teiches kommen soll?"

Momentan gibt es keinen Konsens zwischen der Gemeinde und der Bürgerinitiative, in dieser Woche wollen sich deren Mitglieder weitere politische Unterstützung nach Kleinwerther holen. Auch die nnz wird weiter berichten.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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