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Zappelini-Zelt eröffnet Saison

Volles Haus im blauen Zelt

Sonntag, 06. Mai 2018, 09:40 Uhr
Wer gestern Abend noch im Zappelini-Zelt am Altentor Einlass fand, der musste mit Stehplätzen vorlieb nehmen. Zur Saisoneröffnung konnte man sich über ein ausverkauftes Zelt freuen. Es lockte einer der besten Jongleurkünstler der Welt, der sich nicht weniger vorgenommen hat als eine neue "Sprache" für seine Kunst zu finden...

Wes Peden eröffnete die Zappelini-Zeltsaison (Foto: Angelo Glashagel) Wes Peden eröffnete die Zappelini-Zeltsaison (Foto: Angelo Glashagel)

Am Ende gibt es stehende Ovationen. Das Publikum sei fantastisch gewesen, wird Künstler Wes Peden später sagen, ruhig während der Show und völlig aus Häuschen wenn es an den Applaus ging.

Mit fünf Jahren hat der Amerikaner angefangen zu jonglieren. In jungen Jahren sei schnell klar geworden das er an Asthma leide, in der Schule hatte er mit Dyslexie zu kämpfen, die Noten waren im Keller, erzählt Peden. Mit elf Jahren sei ihm klar geworden das es mit dem jonglieren etwas gab, das er tatsächlich gut konnte. Vor zehn Jahren zog Peden nach Schweden um an der Stockholmer Schule für Tanz und Zirkus zu lernen. Seitdem haben ihn seine internationalen Kollegen und Kolleginnen acht mal zum beliebtesten Jongleur der Welt gekürt. Den Begriff "Weltmeister" mag er nicht, sagt er, jonglieren sei eine Kunst wie jede andere und wer wolle oder könne schon entscheiden wer der weltbeste Maler sei.

Die Faszination vieler artistischer Tricks und Kunststücke liegt für den Laien oft darin, dass es die Artisten schaffen komplizierte Dinge leicht aussehen zu lassen. Wes Peden tut das Gegenteil, nichts was er in seiner Show "Zebra" zeigt, sieht leicht aus. Kegel, Bälle und Ringe fliegen kaskadenhaft durch das Zelt, begleitet von atmosphärischen, zuweilen auch psychedelischen Klängen, erzeugen die wirbelnden Figuren einen nahezu hypnotischen Sog. Der Zuschauer soll die Kunst sehen, nicht den Künstler, sagt Peden, soll sich keine Gedanken über die Technik machen sondern die Bewegung auf sich wirken lassen. Er wolle eine "neue Sprache" des Jonglierens schaffen, eine die über klassische Figuren hinaus gehe.

Wes Peden eröffnete die Zappelini-Zeltsaison (Foto: Angelo Glashagel) Wes Peden eröffnete die Zappelini-Zeltsaison (Foto: Angelo Glashagel)

Hinter dem an sich einfachen Akt Dinge in die Luft zu schmeißen und auf kreative Art und Weise wieder aufzufangen steckt viel Überlegung und noch viel mehr Training. Acht Stunden täglich habe er während der Schule trainiert, wenn er auf Tour ist sei das schwierig, aber zu Hause trainiere er auch heute noch jeden Tag. Die Perfektion war auch im Zappelini-Zelt greifbar, ganze zwei mal verliert Peden in der einstündigen Show einen Ball und eine Keule, einmal davon absichtlich.

Für die Zwar es ein schöner und vor allem erfolgreicher Start in die neue Saison. Mit dem Chaosclown kehrt am 19. Mai ein alter Bekannter zurück, diesmal mit Verstärkung im Gepäck. „Kaosclown“ Conrad Wawra wird mit dem „Zirkus Funk Orchester Majofran“ die Show zum Konzert und das Konzert zur Show machen.
Angelo Glashagel
Autor: red

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