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Workshop

Wertschöpfung im Sinne des Klimaschutzes

Montag, 30. April 2018, 11:58 Uhr
Um die Nutzung und Verwertung von Abfällen, Grün- und Strauchschnitten sowie erneuerbarer Energien ging es jetzt bei einem Workshop der Hochschule Nordhausen im Abfallwirtschaftszentrum Nentzelsrode...

Unter der Überschrift „Lokale Wertschöpfung als Mehrwert des Klimaschutzes“ stellten verschiedene Referenten Beispiele vor, wie Kommunen, Unternehmen und soziale Einrichtungen Reststoffe und erneuerbare Energien nutzen können.

Ziel des Workshops war der Austausch zwischen den Referenten und Teilnehmern, um Sachverhalte und Probleme genauer zu untersuchen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Der Erfahrungsaustausch fand im Rahmen des Vorhabens „Innovatives Klimaschutz-Teilkonzept: Projekt zum energetischen Wandel im Landkreis Nordhausen (Energiepfade)“, mit dem die Landkreisverwaltung die Hochschule Nordhausen beauftragt hat.

Der Workshop soll unter anderem dazu beitragen, möglichst praktische und gut umsetzbare Maßnahmenvorschläge zu entwickeln. Eingeladen waren unter anderem verschiedene Vertreter des Landkreises und der Stadt Nordhausen, verschiedene Bürgermeister der im Untersuchungsgebiet liegenden Gemeinden, die IBA Thüringen, Vertreter der Energiegenossenschaften sowie verschiedene Unternehmen aus der Region.

Workshop zum Klimaschutz (Foto: Pressestelle Landratsamt Nordhausen) Workshop zum Klimaschutz (Foto: Pressestelle Landratsamt Nordhausen)

Als Referenten kamen Thomas Mund, Geschäftsführer der Südharzwerke Nordhausen - Entsorgungsgesellschaft, der auch den Tagungsort, das Abfallwirtschaftszentrums Nentzelsrode vorstellte, Bernd Düsterhöft vom Bio Energie Verbund e.V., Peter Spieß von der Gesellschaft für Förderung der Verwertung von Biomasse und erneuerbaren Energien e.V. sowie Claus Müller von der Energiegenossenschaft Helmetal. Prof. Dagmar Everding von der Hochschule Nordhausen informierte zu möglichen Maßnahmen im Rahmen des Forschungsprojektes.

Insbesondere ging es in den Vorträgen darum, wie Grün- und Strauchschnitt in den Gemeinden effizient genutzt werden kann. Lösungen wurden zu verschiedensten Abfällen gegeben, beispielsweise sogenannte PYREG-Anlagen, mit denen aus holzigen Abfällen Pflanzenkohle hergestellt wird, die dann als Dünger genutzt werden kann. Weitere mögliche Verfahren sind, durch Pressen der Grünabfälle ein Substrat für Biogasanlagen herzustellen und durch die Trocknung des übrig gebliebenen Feststoffes neue Materialen wie Grasfaserdämmplatten oder Pflanztöpfen zu gewinnen. Des Weiteren informierten sich die Teilnehmer über eine Mini-Biogasanlage für den Hausgebrauch.

Als Möglichkeit der lokalen Wertschöpfung über erneuerbare Energien stellte die Energiegenossenschaft Helmetal das Beispiel der Diakonie in Günzerode vor. Obwohl die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach dort erst seit kurzen läuft, konnten schon zufriedenstellende Ergebnisse mit einer Autarkie von 84 % und einem 95 prozentigen Eigenverbrauch des gewonnenen Stroms erzielt werden, so Claus Müller. Prof. Dagmar Everding berichtete von Maßnahmenvorschlägen, die im Rahmen des Projektes weiterentwickelt und vertiefend betrachtet werden sollen. Darunter auch die Idee, eine Webcam auf einer Windkraftanlage zu installieren und Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich auf einer Internetseite über die Energielandschaft- Nordhausen zu informieren. Ein zweiter Workshop ist im Rahmen des Energiepfade-Projekts bereits geplant, bei dem u.a. diese Ideen weiterentwickelt werden.
Autor: red

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