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Neue Ausstellung eröffnet

Der Tod, die Kunst, das Kunsthaus

Sonntag, 25. März 2018, 10:45 Uhr
Nachdem seit 18. Januar diesen Jahres 17 Künstlerinnen und Künstler im Vorfeld der Grafikpreisverleihung ihre Werke im Nordhäuser Kunsthaus präsentieren konnten, lockt seit Samstagabend die Meyenburg - Villa mit einer neuen Sonderausstellung Kunstbegeisterte aus nah und fern an. Zum Auftakt gab es wieder eine Vernissage, bei der auch die nnz zugegen war…


Die eigens vom Kunsthaus-Team konzipierte Schau trägt den Titel „Der schöne Sensenmann – Der Tod in der Kunst“. „Damit widmet sich das Kunsthaus einem besonderen Thema, das bereits seit vielen Jahrhunderten die Künstler beschäftigt und zu sehr unterschiedlichen Darstellungen angeregt hat“, machte Bürgermeisterin Jutta Krauth (SPD) in ihrer Begrüßungsansprache die Außergewöhnlichkeit der neuen Ausstellung deutlich.

Neben dem Förderverein, weiteren Mitstreitern des Kunsthauses und den Leihgebern dankte sie vor allem Kunsthausleiterin Susanne Hinsching, die die Idee zu dieser Ausstellung hatte und diese zudem auch kuratiert. Damit sei auch „ein neuer Blick auf dieses schwierige Thema“ möglich, so die Bürgermeisterin.

Schließlich blickte Susanne Hinsching in ihrer Laudatio weit in die Geschichte zurück und beschrieb mitunter sehr tiefgründig, wie facettenreich Künstler aus vielen Jahrhunderten sich mit dem Thema Tod beschäftigten und dabei unterschiedliche Techniken und Todessymbole in ihren Werken Eingang fanden.

Die ausgestellten Werke zeigen einerseits den jeweiligen zeitkritischen Umgang mit dem Thema Tod, andererseits aber wollten die Künstler erreichen, dass dem Tod durch seine skurrile Darstellung der Schrecken genommen werden kann. Das wird insofern deutlich, als in einigen Werken u.a. die Verbindung des Todes mit dem Eros oder dem Laster dargestellt wird. Darüber hinaus kündet die Ausstellung auch von Künstlern, die sich in unserer Zeit vermehrt mit der brisanten Thematik auseinandersetzten und auf der Suche nach neuen Darstellungsformen sind.

In insgesamt 160 Werken von 38 Künstlern präsentiert die Schau auf eindrucksvolle Weise die Facetten des Todes sowie die historische Entwicklung der Todesdarstellungen. Darunter befinden sich unterschiedliche Kunstformen, wie Gemälde, Zeichnungen und Radierungen, aber auch Kupferstiche und Skulpturen. Die Palette der Künstler reicht von Ernst Barlach über Marc Chagall, Martin Domke, Max Klinger, Alfred Kubin, Gerd Mackensen bis hin zu Heinrich Vogeler und Christoph Walther, um nur einige zu nennen.

Die künstlerischen Exponate decken eine Zeitspanne vom frühen 16. Jahrhundert bis in unsere Tage ab. Sie stammen aus der Staatlichen Bücher- und Kupferstich-Sammlung Greiz SATIRICUM, von privaten Leihgebern und aus Nordhäuser Museen.

Konstantina Chatzistavrou, David Nigro und Joshua Low von der Ballettkompanie TNLos unter Leitung von Ivan Alboresi überraschten eingangs die große Zahl der Gäste mit einer ausdrucksstarken Ballettdarbietung, die von Liebe, Verführung und Tod handelte.

Die Sonderausstellung ist bis zum 10. Juni 2018 zu sehen. Öffnungszeiten des Kunsthauses: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Tel. 03631 / 881091.
Hans-Georg Backhaus
Autor: red

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