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20 Jahre Hochschule

Wissen schafft Wert

Freitag, 24. November 2017, 19:30 Uhr
Lang war die Liste derer, die Hochschulpräsident Prof. Dr. Jörg Wagner heute begrüßen durfte. Zum 20. Jubiläum der Nordhäuser Hochschule hatte man sich heute zahlreich im Audimax eingefunden, vom Professor bis zum Minister. Im Fokus stand vor allem die Zukunft der Hochschule. Und die sieht gut aus, glaubt man den Ausführungen der Gastredner und Gratulanten...

20 Jahre Hochschule Nordhausen (Foto: Angelo Glashagel) 20 Jahre Hochschule Nordhausen (Foto: Angelo Glashagel)

Die Festrede zum feierlichen Akt sollte Wolfgang Tiefensee halten, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft. Bevor der jedoch an das Rednerpult treten durfte, hatte die lokalen Politikmatadoren das Wort, Oberbürgermeister Kai Buchmann und Landrat Matthias Jendricke gaben ihre Gedanken zum Jubiläum zum besten.

Man sei Stolz auf die Hochschule, sagte Buchmann, eine Erfolgsgeschichte die auch zwei Jahrzehnte Innovationskraft bedeute und wichtige Impulse für die Stadt und die Region gesetzt habe. „Junge Menschen entscheiden sich bewusst jedes Jahr für Nordhausen und die Hochschule. Das sei das größte Kompliment, das man der Hochschule machen könne, meinte der Oberbürgermeister, diese Resonaz aus der Fläche sei nicht selbstverständlich. Weitsicht und innovative Studiengänge hätten diesen Erfolg möglich gemacht. Die Stadt gebe den notwendigen Rückhalt in der Frage der Eigenständigkeit der Hochschule, alle würden von der Hochschule und ihrer Arbeit profitieren und man habe allen Grund, gut gesinnt in die Zukunft zu blicken.

Landrat Jendricke ist lang genug dabei, um sich noch an die Anfänge der Hochschule zu erinnern, lange bevor der erste Student seinen Fuß auf Nordhäuser Boden setzen konnte. Es sei ein hartes Ringen gewesen, damals vor 20 Jahren, erzählte Jendricke, es sei dabei nicht allein um die Frage gegangen, ob die eine neue Hochschule, die der Freistaat gründen wollte, nun nach Mühlhausen oder Nordhausen kommen sollte, sondern darum ob der neuen Standort in Ost oder Westthüringen zu gründen sei. Das Nordthüringen viel verloren habe, davon habe man den damaligen Minister mit aller Kraft überzeugen müssen.

„Es ist ein Glücksfall das wir diese Hochschule bekommen haben“, sagte Jendricke, am Ende sei es dank der vielen jungen Menschen und auch der Professoren, die nach Nordhausen gekommen seien und auch dank der Verbindnungen die man mit der Wirtschaft geknüpft habe die wichtigste Verteiligung gewesen, welche die Region bekomnen hätte.

Minister Tiefensee begann seine Gedankengänge mit einem Satz den man hier gerne hört: „Niemand muss an der Hochschule Nordhausen Sorge haben, dass sie in irgendeiner Weise auf lange Sicht gefährdet sei“.

Die Fragen, die eine Hochschule heute beschäftigten hätten sich im im Kern nicht, die adäquaten Antworten auf diese grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz würden sich hingegen immer wieder ändern. Man müsse nach neuen Wege suchen, sonst komme man zum Stillstand, sagte Tiefensee.

v.: Kai Buchmann, Matthias Jendricke, Wolfgang Tiefensee und Prof. Jörg Wagner (Foto: Angelo Glashagel) v.: Kai Buchmann, Matthias Jendricke, Wolfgang Tiefensee und Prof. Jörg Wagner (Foto: Angelo Glashagel)

Die Hochschule als Institution habe sich mit drei Kernpunkten zu befassen
  • wie schafft man es Menschen zu bilden
  • wie schafft man es mit Forschung Neuland zu betreten
  • wie gelingt die Übertragung der Ergebnisse zur Wertschöfpung in der Gesellschaft
Es sei auch Auftrag der Hochschulen sich in den gesellschaftlichen Diskurs einzuschalten. An der Hochschule gebe es die „verfassungsrechtlich verbriefte Autonomie zweckfrei nachzudenken.“ Jede Frage dürfe gestellt werden, auch abseits der political correctness. Tiefe Fragen zu stellen und lange nachzudenken, das geht so eigentlich nur hier. Das Bildungssystem von Kindergarten bis Schule könne diese Aufgabe nicht leisten.

Viel Geld werde es aus dem „relativ schmalen“ Budget des Ministeriums geben, versprach der Minister. Aus dem Topf für Innovation und Entwicklung würden die Nordhäuser einen „erheblichen Batzen“ bekommen um an Fragen zu forschen, die am Puls der Zeit lägen: Klimaschutz, Recycling, Wertstoffwende

„Wir stehen hinter der Hochschule“, sagte Tiefensee und auch die anwesenden Abgeordneten würden hoffentlich mit „heißem Herz, kühlen Kopf und geöffneter Tasche“ zur Nordhäuser Hochschule halten. „Sie haben eine große Zukunft, gerade an diesem Standort. Ich wünsche ihnen das sie 20 mal 20 weitere gute Jahre vorankommen“.

Eine Hochschule könne nur funktionieren wenn sie zusammenarbeite, darum gelte sein größter Dank an diesem Abend den Lehrkräften und Mitarbeitern, sagte Präsident Wagner. „Sie haben 20 Jahre lang ihre Arbeit hervorragend gemacht, nur wegen ihnen steht die Hochschule heute da wo sie steht.“, lobte Wagner.

Im Anschluss an den Festakt lud man zur „Langen Nacht der Zukunft“. Wie geht es weiter mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz, mit digitalen Anwendungen oder neuen Betreuungskonzepten im Sozialbereich? Mit diesen und vielen weiteren Themen wollte man sich beschäftigen und die Öffentlichkeit zur regen Teilnahme einladen. Bereits zum siebten Mal begeht man eine solche „Nacht der Wissenschaften“. Mögen ihr noch viele weitere folgen.
Angelo Glashagel
Autor: red

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