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Motorrad winterfest machen

Gut gerüstet in die Garage

Freitag, 27. Oktober 2017, 13:37 Uhr
Die Motorrad-Saison neigt sich dem Ende entgegen und Fahrer und Maschine warten auf die nächste Ausfahrt im Frühjahr. Damit das Motorrad die langen Standmonate im Winter gut übersteht, sollten direkt nach der Saison einige Arbeiten durchgeführt werden. Der ADAC Hessen-Thüringen gibt Tipps...

Tankbefüllung von Blech- und Kunststofftanks

Motorradtank aus Blech bis zum oberen Rand befüllen, wenn Motorrad auf Mittelständer abgestellt wird, sonst entsprechend den Herstellervorschriften befüllen. Kunststofftanks sollten möglichst leer sein, da Kraftstoffbestandteile durch die Tankwand diffundieren können.

Wartung & Pflege vor dem Winterschlaf

Das Motorrad vollständig saubermachen und gut abtrocknen. Dazu möglichst einen speziellen Waschplatz mit Waschwasser-Aufbereitung verwenden. Außerdem das Motorrad genau auf Mängel und überfällige Servicearbeiten hin untersuchen. Alle Funktionen überprüfen. Notwendige Arbeiten sollten notiert und vor dem Start in die neue Saison (in den Wintermonaten haben viele Motorrad-Werkstätten Kapazitäten frei) oder am besten sofort durchgeführt werden. Die wichtigsten Punkte sind dem Inspektionsplan in der Bedienungsanleitung zu entnehmen.

Motoröl wechseln

Motoröl aus warmen Viertaktmotor ablassen, Ölfilter wechseln und Motor mit frischem Öl befüllen. Motor mit Anlasser oder Kickstarter mehrmals durchdrehen, aber nicht laufen lassen. Altöl umweltgerecht entsorgen bzw. beim Verkäufer des Frischöles zurückgeben.

Schwimmerkammern der Vergaser entleeren

Wenn möglich auf letzter Fahrt Benzinhahn rechtzeitig vor dem Abstellen des Motors schließen. Anderenfalls Schwimmerkammer bei stehendem Motor mittels Ablassschraube leer laufen lassen. Benzin fließt über lange Schläuche an Motorradunterseite ab. Benzin dort auffangen und in den Tank schütten. Nicht vergessen: Ablassschrauben der Vergaser-Schwimmerkammern wieder verschließen.

Kühlflüssigkeit prüfen

Ggf. Flüssigkeitsstand und Konzentration des Frostschutzmittels überprüfen und im Zweifelsfall Flüssigkeit entsprechend Herstellerinformation erneuern.

Batterie überwintern

Batterie ausbauen und an einem trockenen, kühlen Ort frostsicher aufbewahren. Batterien von Zeit zu Zeit kurzfristig laden oder an speziellem Ladegerät dauernd laden (nur wenn von Ladegerät-Hersteller ausdrücklich vorgesehen). Säurestand an herkömmlichen Batterien prüfen und ggf. bis zur oberen Füllhöhe mit destilliertem Wasser auffüllen.

Wartung von korrosionsgefährdeten Bauteilen

Korrosionsgefährdete Bauteile (Auspuff, Felgen, Speichen,...) sparsam mit Konservierungsmittel einsprühen, und dieses mit Lappen verteilen. Blanke Metallteile mit ölgetränktem Lappen (es eignet sich auch dünnflüssigeres Petroleum), Gummiteile mit entsprechendem Pflegemittel (Zubehörhandel)

Reifendruck erhöhen oder Motorrad unterbauen
Reifendruck um ca. 0,5 bar erhöhen und/oder Zweirad unterbauen (z.B. mit Getränkekiste), so dass kein Rad den Boden berührt.

Stellplatz für Ihr Motorrad

Motorrad in einen trockenen, gut belüfteten, nicht zu warmen Keller- oder Garagenraum abstellen und mit Decke oder Stoffbahn abdecken. Keine Plane verwenden, da sich unter ihr Schwitzwasser sammeln kann. Wer über keinen geeigneten Stellplatz verfügt, sollte mit seinem Motorradhändler sprechen. Einige Firmen bieten für den Winter Abstellplätze an, teilweise sogar in Verbindung mit speziellen Pflegeprogrammen. Wem das zu teuer ist, der muss sein Motorrad notgedrungen im Freien überwintern lassen. Am besten wird es dann mit einer wasserdichten, undurchsichtigen, bis zum Boden reichenden Pelerine geschützt. Ggf. spezielle Motorradplane verwenden, die sich mit kleinem Bügelschloss anschließen lässt. Weil sich darunter leicht Feuchtigkeit verstecken kann, sollte man an trockenen Tagen den Wetterschutz abnehmen und die Maschine gut auslüften lassen. In diesen Fällen sind die Korrosionsschutz-Maßnahmen besonders wichtig.
Autor: red

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