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Veranstaltungsreihe im Lesecafé

Keine Angst vor Lyrik

Dienstag, 29. August 2017, 08:26 Uhr
Am 6. September, gibt es ab 16.00 Uhr eine weitere Veranstaltung, in der Heidelore Kneffel im Lesesaal der Bibliothek „Rudolf Hagelstange“ den Besuchern Lyrik vorträgt. Dieses Mal stehen die Literaten Conrad Ferdinand Meyer und Gottfried Keller im Mittelpunkt...

Brunnen im Park der Villa Borghese in Rom (Foto: Archiv Kneffel) Brunnen im Park der Villa Borghese in Rom (Foto: Archiv Kneffel)

Diese gehören zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schweizer Autoren des 19. Jahrhunderts. Sie sind vor allem durch Novellen und Romane bekannt geworden. Von Keller seien genannt „Der grüne Heinrich“ und „Kleider machen Leute“, von Meyer „Gustav Adolfs Page“ und „Angela Borgia“. Aber auch das Schreiben von Gedichten haben sie mit großem Können gepflegt.

Keller kam 1819 in Zürich zur Welt, verstarb am 15. Juli 1890 auch in dieser Stadt, Meyer wurde 1825 ebenfalls in Zürich geboren und starb 1898 in Kilchberg bei Zürich.

„Der römische Brunnen“ ist eines der berühmtesten Gedichte von C. F. Meyer, in dem er mit großer Wahrscheinlichkeit einen der Brunnen im Park der Villa Borghese in Rom beschreibt. Seine Italienreise fand 1858 statt, das Gedicht kam aber erst 1882 heraus, obwohl er bereits 1860 die erste Fassung schrieb. Sieben gab es insgesamt. Er „verdichtete“ die Verse immer mehr, mit wenigen Worten wollte er viel vermitteln. Meyer ist auch bekannt wegen seiner Balladendichtung. „Wild zuckt der Blitz.

In fahlem Lichte steht ein Turm. / Der Donner rollt. Ein Reiter kämpft mit seinem Ross...“. So beginnen „Die Füße im Feuer“ und man erwartet Schauervolles. Auch seine vielseitigen Naturschilderungen sind beeindruckend und prägen sich ein. Sie lassen den Wunsch entstehen, sie auswendig aufsagen zu können.

Von Gottfried Keller, der auch Landschaftsmalerei beherrschte, gibt es die Verse „Sommernacht“, sehr bekannt und oft zitiert, die dem Hörer mit Worten ein Gemälde schaffen : „Es wallt das Korn weit in die Runde, / Und wie ein Meer dehnt es sich aus; …“ Oft gedruckt wurde sein Gedicht „Am Tegelsee“, in dem er das Schloss der Familie Wilhelm und Caroline von Humboldt als weiß glänzendes Haus beschreibt, aus grünen Kronen schimmernd, in dem „Glanzgestalten“ der Antike versammelt sind. Die Humboldts schufen nach 1824 im Schloss mit den Reliefs der vier Winde an den Türmen die erste museale Sammlung dieser Art in Berlin.

Die Zuhörer dürfen gewiss sein, dass diese beiden Dichter es mit ihren Versen an diesem Nachmittag schaffen, sie in ihren Bann zu ziehen.
Autor: red

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