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Leichte Steigerung

Landesweite Jagdstrecke veröffentlicht

Freitag, 14. Juli 2017, 09:11 Uhr
Die Jagdstrecke beim Rehwild liegt im Jagdjahr 2016/17 bei 40.355 Stück. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um vier Prozent...


„Die Statistik verdeutlicht, dass die Jäger ihren Beitrag zur Hege und dem Erhalt eines artenreichen und gesunden Wildbestandes vorbildlich leisten“, sagt Ministerin Keller anlässlich der Veröffentlichung der Jagdstrecke 2016/17. „Besonders wichtige Aufgaben bleiben weiterhin die dauerhafte Regulierung des Schwarzwildes und die Eindämmung der sich ausbreitenden Waschbärpopulation.“

Erstmals seit 1993 wurde der Wert von 40.000 Stück erlegten, verunfallten und verendet aufgefundenen Rehwildes überschritten. Der Anteil der verendeten und verunfallten Rehe ist nahezu unverändert bei rund zehn Prozent der Jagdstrecke. Mit 6.041 Stück ist auch die Jagdstrecke beim Rotwild im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent gestiegen. Die Streckenergebnisse beim Dam-, Muffel und Schwarzwild weisen nur geringe Änderungen zum Vorjahr auf.

Die naturgegebenen Schwankungen des Wildbestandes in Höhe und räumlicher Verteilung spiegeln sich in der Jagdstrecke wider. Besonders deutlich zeigt sich dies beim Schwarzwild. Wurde im Jagdjahr 2012/13 noch eine Rekordstrecke von 37.400 Sauen verzeichnet, so sank diese bereits im Folgejahr um 40 Prozent. In diesem Jagdjahr gab es eine Jagdstrecke von 31.052 Stück Schwarzwild.

„Beim Schwarzwildbestand ist eine dauerhafte Regulierung besonders bedeutend, um entstehende Wildschäden auf ein wirtschaftlich verträgliches Maß zu senken“, so Keller. Zudem ist es notwendig einer weiteren Ausbreitung der hochinfektiösen Afrikanischen Schweinepest vorzubeugen. Im Juni dieses Jahres wurden in Tschechien zwei Fälle gemeldet.
Das für Tierseuchenschutz zuständige Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF) empfiehlt daher eine konsequente Bejagung von Schwarzwild.

Die Zahl der erlegten, verunfallten und verendet aufgefundenen Waschbären liegt im Jagdjahr 2016/17 bei über 11.160. Im Vorjahr waren es noch ca. 10.800 Waschbären. Die Jagdstrecke dokumentiert die Ausbreitung der invasiven Art, die eine akute Gefahr für Kleinsäuger, Vögel und Lurche darstellt.

Auffallend sind ebenfalls die hohen Anteile an Fall- und Unfallwild bei der Jagdstrecke. Beim Dachs beträgt der Anteil ca. 30 und beim Wildkaninchen und Feldhasen sind es sogar über 50 Prozent.

Hintergrund

Im Jagdwesen werden die Zahlen des erlegten, des im Straßenverkehr verunfallten (Unfallwild) und des an unbekannten Ursachen verendeten Wildes (Fallwild) als Jagdstrecke bezeichnet.

Die erhobene Jagdstrecke bezieht sich dabei auf ein Jagdjahr, das am 1. April beginnt und am 31. März des Folgejahres endet. Die Daten sind Grundlage für wissenschaftliche Untersuchungen der Populationsentwicklung einzelner Wildarten und helfen dabei, mögliche Wildschäden rechtzeitig abzuwenden.
Autor: red

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