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BESUCHER DER GESTRIGEN OLDTIMER-SCHAU:

Alte Zeiten zum Leben erweckt

Sonntag, 18. Juni 2017, 16:02 Uhr
Hans-Dieter Voß vom MC Roland Nordhausen ist zufrieden. Er war für die Ausrichtung der Oldtimerschau gestern auf dem Petersberg verantwortlich. 1000 Teilnehmer einschließlich der Aussteller ergab die Bilanz. 320 Fahrzeuge auf zwei und vier Rädern konnten die Besucher in Augenschein nehmen...

Rita Gerboth mit Schwager Wilfried Jacobsohn vor dessen Oldtimer, einem EMW Sport, von dem einst nur 300 Stück das Montageband der Eisenacher Motorenwerke verließen. (Foto: Kurt Frank) Rita Gerboth mit Schwager Wilfried Jacobsohn vor dessen Oldtimer, einem EMW Sport, von dem einst nur 300 Stück das Montageband der Eisenacher Motorenwerke verließen. (Foto: Kurt Frank)
Rita Gerboth mit Schwager Wilfried Jacobsohn vor dessen Oldtimer, einem EMW Sport, von dem einst nur 300 Stück das Montageband der Eisenacher Motorenwerke verließen.

Nordhausen. Voß, Mitglied im Verein seit 1959, registrierte ein steigendes Interesse. Mit 90 Fahrzeugen älterer Bauart habe man seinerzeit begonnen. Spärlich war auch der Besuch. Der Mann aus Krimderode erhofft sich für 2018, der dann 51. Veranstaltung, ein noch größeres Interesse.

Gekommen war auch Hans Neuenfeld aus der Breitscheidstraße. „Für mich war es ein besonderes Erlebnis. Es weckte Erinnerungen aus vergangenen Zeiten. Ich habe in jungen Jahren selbst auf Maschinen gesessen, die ich gestern auf dem Petersberg erblickte“, erzählt der 83-Jährige. „Als junger Mann kaufte ich mir das Moped SR 2e. Mein erstes Fahrzeug. An diese Zeit denke ich gern zurück“, fügt er an. Neuenfeld lobt die Bemühungen der Veranstalter, ein Stück Zeitgeschichte zum Leben zu erwecken.

Rita Gerboth aus der Wolfstraße war erstmals bei den Oldtimern zu Gast. „Mein Schwager Wilfried Jacobsohn hat mich eingeladen. Da konnte ich nicht nein sagen. Ich verstehe zwar von Autos und Motorrädern wenig, als ich aber vor seinem Oldtimer, einem EMW Sport, stand, war mein Interesse geweckt. Ein Glanzstück. Der Schwager hegt und pflegt es liebevoll“, schildert sie ihren Eindruck.

Ehemann Lothar bewundert den Aufwand der Oldtimer-Fans. Alte Schinken erweckten sie zu neuem Leben, ließen sie auferstehen wie Phönix aus der Asche. „2018 bin ich wieder dabei“, versichert er. Mit Hans-Dieter Voß habe er ehemals in der Nobas gearbeitet. Der habe schon damals geschwärmt. Nicht zu glauben: Aus einer alten Opel-Karosse aus dem Jahre 1936 machte er ein neues fahrtüchtiges Glanzstück. „Als Verantwortlicher hat er gestern die Schau gut gemanagt“, lobt er den ehemaligen Arbeitskollegen.

Robert und Lorchen Freiberg aus Nordhausen-Ost sind in der Stadt nur gemeinsam unterwegs. Jeder Schritt Seite an Seite. Gestern sah man Robert allein auf dem Petersberg. Ob die Frau erkrankt sei? Die sitze daheim und sei guter Dinge, entgegnete er. Für alles was knattere, vier - oder zweirädrig daher komme, habe sie kein Interesse. Wäre es eine Modenschau für Frauen oder eine, die Strickwaren zeigt, wäre sie begeistert dabei.

Geduld, handwerkliches Geschick, Zeit und Geld müsse man haben, um so einem Hobby zu frönen, urteilt Rentner Freiberg. Da fehle ihm doch einiges. Er habe Hochachtung vor dem Engagement dieser Leute, die mitunter Jahre unermüdlich basteln und schrauben, sich unverdrossen um Ersatzteile bemühen, letztlich aber auf das Ergebnis ihres Schaffens stolz sein können.
Kurt Frank
Autor: red

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