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DER WAGEN WAR WIEDER VOLL GELADEN

Burgen, Schlösser, schöne Landschaft

Freitag, 28. April 2017, 08:24 Uhr
Vollgeladen war der Wagen. Wie immer, wenn Keitel-Reisen aus Hainrode mit den Südharzer Landsenioren unterwegs ist. 45 Personen an Bord des Busses.
Jedes andere Reise-Unternehmen würde sich, finanziell vergnügt, die Hände reiben...


Eichsfeld/Nordhausen. Die erste Tagesfahrt in diesem Jahr führte am Mittwoch in das Eichsfeld. Burgen, Schlösser, schöne Landschaft – so könnte man die Erlebnistour beschreiben. Erste Station: Burg Scharfenstein. Markantes und beliebtes Ausflugsziel. Die stattliche Burganlage präsentierte sich der Reisegesellschaft als ein markantes Monument aus Geschichte und Gegenwart.

1209 erstmals urkundlich erwähnt, ist die Burg für Wanderer und Naturfreunde zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel. Der besondere Reiz des bauhistorischen Kulturdenkmals wird durch umfangreiche sanierte Burgmauern, modern gestalteten Fassaden der Vorburg und der Außenrekonstruktion der Hauptburg bestimmt. Jetzt zeigt sich die Anlage mit Anbauten und Festsaal mehr modern als mittelalterlich.

Der Aufstieg auf breiten Wegen brachte den Kreislauf in Schwung. Doch die Mühe lohnte: Von der Burg-Terrasse, 488 Meter über dem Meeresspiegel, genoss man einen herrlichen Blick hinab in das Leinetal, den Zehnsberg, weiter im Hintergrund auf den Eichsfelder Kessel, die Harburg, das Ohmgebirge und bei klarem Wetter auf den Harz mit dem Brocken. Ein Blick in Kapelle und festlichem Saal. Wegen Bauarbeiten blieb - leider - der Eintritt in die Burg rundum verwehr.

Vieles aus vergangenen Jahrhunderten könnte ein mächtiger alter Baum flüstern. Über 600 Jahre soll die Linde, der älteste Baum des Eichfeldes, neben der Burg sein. Unter ihrem ausladenden Blätterdach mag manches Burgfräulein verträumt gesessen haben. In ihrer achthundertjährigen Existenz hat das Gemäuer eine wechselvolle Geschichte hinter sich:

Als Amts -und Wohnburg, kurzzeitig als Gefängnis, Revierförsterei, landwirtschaftlicher Betrieb, Weiterbildungsstätte und von 1960 bis 1990 als Kinderferienlager genutzt, übernahm 2002 die Stadt Leinefelde die Burg, bewahrte sie vor weiterem Zerfall. 10 Millionen Euro flossen seitdem in das Kulturdenkmal.

Der Name „Peterhof“, einer Gaststätte im Mühlhäuser Stadtwald, führt nicht auf den russischen Zar Peter dem Großen zurück. Ein Herr Peter ließ sie als Bauernhaus 1835/36 erbauen. Reichlich das Mittagsmahl, tiefsinnig wandgemalte Sprüche. Nach dem Essen steuerte Steffen Keitel den Bus zum Werratalsee, zwischen Eschwege und Meinhard im Hessischen gelegen, an. Mit der „Werranixe“ schipperte Reinhold Bretschneider die Gäste über das Wasser. Ein lustiger Mensch, dieser Bretschneider, der auch mit einem Trompetensolo begeisterte.

Über einen roten Teppich schritten die Landsenioren am Nachmittag in das nahe gelegene Schlosshotel Wolfsbrunnen. Ein schönes, geschmackvoll renoviertes Schloss mit 58 Zimmern. Ein Kleinod im ehemaligen Grenzland. Bei Kaffee und Kuchen ließen die Gäste aus dem Landkreis Nordhausen den Tag ausklingen. Für ein Türkisches Dampfbad, finnische Sauna oder eine Massage blieb ihnen nicht die Zeit. Wer das alles aber genießen und dort urlauben möchte, sollte buchen. Er wird seine Freude haben.
Kurt Frank
Autor: red

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