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Manfred Querblick

Die Welt der Programme

Sonnabend, 10. Dezember 2016, 06:55 Uhr
Wenn Parteimitglieder anfangen ihr eigenes Parteiprogramm zu lesen, stellen sie fest, dass sie im Groben ja schon die Leitlinie kannten. Wenn sie dann anfangen und im Detail noch Grundsätze und so genannte Leitlinien finden, schauen sie sofort zu den politischen Mitbewerbern und suchen so genannte Schnittstellen...

Karikatur (Foto: Martin Höfer) Karikatur (Foto: Martin Höfer)
Also früher hätte man dazu vielleicht auch gesagt man suche nach Gemeinsamkeiten, aber das war früher, heute sind das Schnittstellen, wo man feststellt, ah, die wollen das ja auch so wie wir. Jetzt könnten böse Zungen sagen, dass dieses Suchen also letztlich der indirekte Organisator für den so genannten politischen Einheitsbrei sein könnte. Das trifft vielleicht auf manche Parteien zu.

Parteien, die auf die ständig neu entstehenden Bedingungen immer wieder operativ reagieren fangen an, sich bei der Findung von Problemlösungen deutlich ohne spürbare Unterschiede anzunähern und immer deckungsgleiche Argumente für Ihre Lösungsangebote anzubieten.

Das hat für den Wähler oder den politischen Beobachter, die logische Konsequenz, dass sie die vermeintlichen Unterschiede nur noch bei den Parteien am linken oder rechten politischen Rand erkennen können. Was glauben sie welche Partei - "LINKE" oder "AfD" - haben wohl hier welchen Satz gesagt?

"... Raubtierkapitalismus an die Kette..." oder noch einen "... Brüssel der Neoliberalen Globalisten..."
Nach kurzem Nachdenken könnte man meinen, das klingt doch exakt wie Sätze von Sahra Wagenknecht, stimmt! Aber die gleichen Sätze hat auch Björn Höcke gesagt. Zumindest rhetorisch haben die "Linken" wie die "Rechten" gleiche Schnittmengen.

Die Varianten "Revolution oder langsame Veränderung?" wird von beiden abgeurteilt mit den Parolen wie:
"das System sei am Ende, das System hat abgewirtschaftet, das System muss ersetzt werden." Fragt sich doch, was für ein anderes "System" soll es ersetzen? Die Diktatur des Proletariats wurde schon mal auf die Fahne geschrieben, war aber nur ein Honecker - Mielke - Club geworden! Und die Vorgänger, diese Nazis, waren schlicht nur die deutlich schlimmeren Verbrecher.

In diesem Land haben die Menschen als Regierung die Vertreter des rechten politischen Randes über sich ergehen lassen müssen und ebenfalls zumindest ein Teil dieser Menschen hatte die Auswüchse einer Regierung vom linken Rand ertragen müssen.

Betrachtet man die Wahlergebnisse und schaut sich die Erfolge der Parteien vom so genannten politischen Rand an, dann wird es nicht mehr so einfach die Wähler von diesen Fangemeinden zu verstehen. Sicherlich sind diese Randparteien, die Reiter auf den Wellen des politischen Zorns. Es ist auch richtig, dass es der Ausdruck von totaler Unzufriedenheit mit den Leistungen der regierenden Parteien ist, aber das Traurige ist doch, dass diese Randfiguren auch keine politischen Lösungen anbieten, auf jeden Fall keine, die mit unserem Grundgesetz konform gehen.

So, die Schlussfolgerung kann nur sein, genau abzuwägen, für welche politische Richtung sich man entscheiden will. Fakt ist, was man wirklich nicht wegreden kann, bei allem Wenn und Aber ist die Tatsache, dass die große Mehrheit in diesem Land doch noch in einem annehmbaren Wohlstand lebt. Sicherlich ist vieles verbesserungswürdig und wenn wir das nicht fordern würden, wären wir es nicht mehr, das Volk der Denker. Diese Unzufriedenheit ist letztlich der Motor von unserem Wohlstand!

Es ist also schon wichtig abzuwägen. Diese Nummer, dass was wir haben kennen wir, dass was kommen könnte kannten wir. Ist nur zum Nachdenken gedacht, nicht als Klugschiss!
Ihr Manfred Querblick
Autor: red

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