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Hervorragende Hygieneergebnisse für hohe Patientensicherheit

Für mehr Sicherheit im Krankenhaus

Mittwoch, 07. Dezember 2016, 13:50 Uhr
Um die Sicherheit vor und nach einem operativen Eingriff zu erhöhen, setzt die HELIOS Klinik seit wenigen Wochen auf perioperative Waschungen. Sie sollen bei Endoprothetik-Patienten die Anzahl der Bakterien auf der Haut und in der Nase reduzieren...

Stephanie Wernecke (Foto: J. Weller) Stephanie Wernecke (Foto: J. Weller)
Hygienebeauftragte Stephanie Wernecke zeigt die neue Waschtasche, die Patienten vor ihrer Operation in der Helios Klinik Bleicherode erhalten.

Hierfür werden in der prästationären Sprechstunde – in der Regel eine Woche vor dem Operationstermin – Waschtaschen verteilt, die eine spezielle Waschlotion für Haut und Haare sowie ein Gel zur Behandlung der Nasenvorhöfe und einen Informationsflyer mit nützlichen Hinweisen zur klinikgerechten Hygiene beinhaltet.

„Die Waschungen geben unseren Patienten die Möglichkeit, selbst aktiv ihre Sicherheit bei stationären Eingriffen zu erhöhen“, erklärt Dr. Steffen Kohler, Ärztlicher Direktor und Chefarzt für Orthopädie. „Dafür erhalten sie ein Set aus dekontaminierender Waschlotion und Nasengel. Werden diese Produkte mindestens einen Tag vor und bis zu drei Tage nach der Operation angewendet, sinkt das Risiko für Wundinfektionen deutlich“, so Dr. Kohler. Die Waschungen seien insbesondere bei geplanten Implantationen von Endoprothesen bedeutend. Zwar komme es bei Langzeitimplantaten nur selten zu Infektionen. Wenn aber doch, ziehe dies langwierige Behandlungen nach sich.

Doch nicht nur die Sicherheit operativer Patienten hat in der Helios Klinik Bleicherode Priorität. „Eine konsequente Händedesinfektion ist das A und O, um sich selbst, Kollegen, Patienten und Besucher vor Erregern jeglicher Art wirksam zu schützen“, sagt Hygienefachschwester Anett Weise. Monatlich erfasst sie auf den Stationen und Arbeitsbereichen in der Fachklinik für Orthopädie den Verbrauch der Desinfektionsmittel, um so den regelmäßigen Gebrauch zu ermitteln.

Waren 2012 noch etwa 670 Liter Desinfektionsmittel in der Klinik in Gebrauch, stieg der Einsatz der angewandten Desinfektionsmittel innerhalb von zwei Jahren auf fast 850 Liter. „Wir schulen unsere Kollegen regelmäßig über die Hygienemaßnahmen, Neuerungen und unsere Hygienezahlen. Überall auf Station und in jedem Patientenzimmer hängen Spender, die sowohl von den Ärzten, aber auch von den Patienten und ihren Besuchern genutzt werden sollen“, erklärt Weise. Ein Lernprozess, der Erfolg zeigt: in den vergangenen vier Jahren infizierte sich kein einziger Patient mit dem gefürchteten MRSA-Keim.

Zwar kamen jährlich im Schnitt 5 Patienten, die einen MRSA mitbrachten. Diese konnten jedoch dank des Hygienescreenings, welches in der Helios Klinik Bleicherode bei Aufnahme der Patienten durchgeführt wird, herausgefiltert und entsprechend untergebracht werden, so dass keine Ansteckungsgefahr für andere Patienten bestand.

„Das Hygienescreening ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit und hat sich für die Sicherheit unserer Mitarbeiter sowie unserer Patienten bewährt“, weiß Dr. Kohler. Getestet werden Risikopatienten, bei denen bestimmte Faktoren implizieren, dass eine MRSA-Gefahr bestehen könnte. Vor vier Jahren wurden die Tests eingeführt – damals waren es rund 8 Tests im Jahr. 2015 erfasste Anett Weise 556 Aufnahmescreenings. „Wir sind sehr stolz auf unsere Hygieneergebnisse, denn es ist ein Qualitätsanspruch für die Sicherheit unserer Patienten“, sagt Weise.

Seit vier Wochen ist die Händedesinfektion für Besucher in der Helios Klinik Bleicherode noch einfacher. Im Klinikeingang wurde ein moderner Desinfektionsmittelspender platziert, der die Bewegung der Hände erfasst und ohne Berührung Desinfektionsmittel spendet.
Autor: red

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