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Synchronbaumpflanzungen im Schullandheim

Eine Kirsche für Harzrigi

Donnerstag, 03. November 2016, 11:45 Uhr
In 16 Thüringer Schullandheimen pflanzte man heute einen Baum. Auch in Harzrigi griff man zum Spaten. Mit Unterstützung einiger Kindern aus der Jugendpsychatrie des Südharzklinikums pflanzte man auf der alten Streuobstwiese eine neuen Kirschbaum. Bis zur Ernte wird man sich gedulden müssen, aber genau darum geht es bei der Aktion...

Wer einen Baum pflanze, der tue das nicht für sich oder für seine Kinder, sondern für seine Enkel, mit diesen Worten griff Gerd Ulm, Leiter des Schullandheims Harzrigi, heute zum Spaten. Zusammen mit einer Gruppe Kinder aus der Kinder- und Jugendpsychatrie des Südharz-Klinikums wurde die schwarze Knorpelkirsche auf die Streuobstwiese gesetzt und ordentlich begossen.

Die Aktion, die heute Thüringenweit stattfand, stand unter dem Motto „Schullandheime pflanzen Vielfalt für Thüringen“ und wurde unter anderem vom Thüringer Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald organisiert. Besonders für die Kinder sei es in der schnelllebigen Zeit etwas Besonderes, etwas zu tun, dessen Ergebnisse man nicht nach einigen Tagen, sondern erst nach Jahren oder Jahrzehnten sehen kann. Im Falle der Kirsche wird es noch rund fünf Jahre dauern, ehe die ersten Früchte geerntet werden können. Den Baum spendete derweil ein Nachbar, Thomas Sorell von der nahen Ziegellei.

Synchronbaumpflanzung in Harzrigi (Foto: Angelo Glashagel) Synchronbaumpflanzung in Harzrigi (Foto: Angelo Glashagel)

Der Baum befindet sich in bester Gesellschaft, die Wiese wurde wohl noch vor dem zweiten Weltkrieg angelegt, schätzt Gerd Ulm, "wir hoffen das auch dieser Baum seine 70, 80 Jahre alt wird". Die Kinder in der Betreuung der Psychatrie werden beobachten können, wie ihr Baum wächst und gedeiht. Jeden Montag ist die Psychatrie mit ihren jungen Patienten vor Ort, man füttert Tiere, geht mit den Hunden im nahen Wald spazieren, lernt wie früher gearbeitet wurde, wo unser Essen eigentlich herkommt und packt wie heute auch einmal mit an. "Es ist natürlich schön hier, es gibt für die Kinder überall etwas zu sehen", sagte Marilena Zachmann, bis zu acht Wochen befinden sie sich sonst in stationärer Behandlung in der Klinik. Da ist es gut auch einmal raus zu kommen. Bei den Tieren lernten die Kinder zudem sich umsichtig und ruhig zu verhalten, so Zachmann.

Im Frühjahr will man wieder pflanzen, was dann in den Boden kommt weiß Gerd Ulm aber noch nicht. Hausgemachten Kirschkuchen gab es für die jungen Helfer allerdings schon heute.
Angelo Glashagel
Autor: red

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