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Neues von den Harzer Falken

Niederlage nach tollem Kampf

Montag, 31. Oktober 2016, 07:19 Uhr
Am Ende waren sich die Trainer Andris Bartkevics aus Hamburg und Falkentrainer Norbert Pascha einig. Die 2:7 (1:3; 1:2; 0:3)-Niederlage der Harzer Falken vor 736 Zuschauern im Eisstadion am Wurmberg war dann doch um ein paar Tore zu hoch ausgefallen. Steffen Heister berichtet...


Denn die Harzer Falken kämpften, boten den Hanseaten ordentlich Paroli und nicht zuletzt das Schussverhältnis von 58:42 zu Gunsten der Harzer untermauert, dass man vor allen in den ersten beiden Dritteln deutlich mehr Spielanteile hatte, als die Crocodiles. Und dabei ging das Spiel sehr vielversprechend los.

Nach einem 4-minütigen Abtasten kamen die Harzer immer besser ins Spiel und in der 7. Minute schickte Torwart Fritz Hessel den auch am heutigen Abend unermüdlichen Ryan McGarth mit einem feinen Zuspiel an die blaue Linie auf die Reise und dieser vollstreckte seinen Alleingang zum 1:0. Auch danach sollten die Falken eigentlich die leicht überlegene Mannschaft bleiben. Doch Hamburg lebte vor allem im ersten Drittel von der individuellen Klasse, die vor allem Kapitän Christoph Schubert auf das Eis bringt. Und so tauchten die Hamburger immer wieder gefährlich vor dem Kasten von Fritz Hessel auf, der sein Team aber mit einigen Paraden in Front hielt.

Umso ärgerlicher, dass dann zwei zumindest fragwürdige Entscheidungen des insgesamt recht souveränen Schiedsrichters Daniel Ratz die Wende bringen sollten. In der 11. Minute schickte er Fabian Pyszynski auf die Bank, der im Fallen einen Gegenspieler unglücklich mitriss und sich dabei so sehr verletzte, dass ein anderer Falkenspieler die Strafzeit für ihn absitzen musste.

Und in der 17. Minute konnte sich wahrscheinlich selbst der „gefoulte“ Hamburger Spieler nicht so recht erklären, warum Semen Hildebrandt zwei Strafminuten wegen Behinderungs bekam. Doch sei es, wie es ist, beide Male nahm Christoph Schubert das Geschenk „Powerplay“ an und versenkte die Scheibe von der blauen Linie im Harzer Kasten. Und als dann Anton Zimmer in der 19. Minute einen Fehler im Aufbauspiel der Falken zum 1:3 nutzte, war der Spielverlauf vollends auf den Kopf gestellt. Hier sei noch erwähnt, dass Pyszynski später weitrerspielen konnte und schon wie im Spiel gegen FASS Berlin eine starke kämpferische Leistung brachte.

Doch was die Falkenjungs in dieser Saison immer wieder auszeichnet, ist der Charakter und die Kampfbereitschaft, die sie dann auch immer wieder zurück ins Spiel bringt. Und so sollte es auch im Mitteldrittel sein, als Tobias Schwab im Powerplay ein Zuspiel von Alexander Engel nutzte um dem Spielverlauf angemessen zum 2:3 zu verkürzen.

Was folgte war jedoch das „Momentum“, wie es Trainer Norbert Pascha in der anschließenden Pressekonferenz nannte, das dem Spiel die entscheidende Wendung geben sollte. Zu dritt lief man ohne Hamburger Verteidigung vor sich auf den an diesem Abend ganz starken Hamburger Torwart Kai Kristian zu. Doch weder Tobias Schwab noch Florian Böhm im Nachschuss konnten Kristian bei dieser Großchance überwinden, um mit dem Ausgleich die Chance erhalten, das Spiel zu drehen. Und so durfte man sich eine alte Weisheit ins Gedächnis zurück rufen „Machst Du die Dinger vorne nicht rein, bekommst Du sie hinten selber“.

Denn auch im Anschluss drückten die Harzer weiter auf das Hamburger Tor, doch immer wieder mit dem Pech, über das sich die Hanseaten an diesem Abend nicht beschweren durften. Mal war es dieser Milimeter, der zum Torerfolg fehlte, mal zielte man zu genau und traf den Pfosten und bei allen anderen Gelegenheiten stand da mit Kai Kristian ein Keeper im Tor, bei dem sich die Hamburger durchaus bedanken können, dass die Falken das Spiel eben nicht mehr drehen konnten. Und ganz nebenbei natürlich auch bei Christoph Schubert und Fabian Calovi, die Semjon Bär nicht nur das 2:4 kurz vor der Drittelpause auflegten, sondern jeweils insgesamt an 5 der 7 Tore beteiligt waren.

Mit diesem Vorsprung im Rücken spielten die Hanseaten dann auch das Schlussdrittel souverän herunter, ließen die Scheibe und den Gegner laufen und erhöhten durch Anton Zimmer und einem Doppelschlag von Tobias Bruns noch auf 2:7, die an diesem Abend ganz nebenbei den Beweis erbrachten, dass auch die anderen Sturmreihen der Crocodiles immer mehr an der ihnen gestellten Aufgabe wachsen und Tore schießen können.

Ein Spielausgang, der insgesamt durchaus in Ordnung geht, weil die Crocodiles mehr individuelle Klasse aufboten und zudem bzw. entsprechend vor dem Harzer Tor eiskalt zuschlugen. Der aber in der Höhe letztlich etwas zu hoch ausfiel, weil die Harzer Falken über weite Strecken des Spieles spielbestimmend waren, bis zum Schluss mit hohem Einsatz kämpften und das Spiel auch im letzten Drittel nicht verloren gaben.

Nun kann man sich in den nächsten zwei Wochen erstmal ein Stück weit regenerieren, denn am nächsten Wochenende wird es aufgrund der Deutschland-Cup-Pause kein Spiel geben. Dabei gilt es nicht nur Kraft zu tanken, sondern auch das Selbstbewusstsein aus dem bislang Erreichten für den weiteren Verlauf zu kompensieren. Nachdem die Hannover Indians ihr Heimspiel gegen FASS Berlin am heutigen Abend mit 2:4 verloren haben – was ganz nebenbei die gewonnen zwei Punkte aus dem Berlinspiel letzte Woche noch zusätzlich aufwertet – findet man sich mit nur zwei Punkten Rückstand auf die Indians auf dem 9. Tabellenplatz wieder. Eine Situation, die auch Trainer Pascha sehr zufrieden stellt. Denn mit 16 Punkten und einem einstelligen Tabellenplatz ist man mehr als im Soll, so Norbert Pascha.
Steffen Heister
Autor: red

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