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VdK Hessen Thüringen

Energische Schritte gegen Armut gefordert

Donnerstag, 22. September 2016, 11:44 Uhr
Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zur Armutsgefährdung sind aus Sicht des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen besorgniserregend. Die Politik müsse den Ernst der Lage endlich erkennen und energische Schritte unternehmen, um die Armut zu bekämpfen...

„Trotz der guten wirtschaftlichen Entwicklung nimmt die Armut zu“, sagt der VdK-Landesvorsitzende Karl- Winfried Seif. In Hessen lag die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2015 bei 14,4 Prozent (2006: 12,0 Prozent) und in Thüringen bei 18,9 Prozent (2006: 19,0 Prozent). Neben der stetigen Zunahme in Hessen und dem Verharren auf hohem Niveau in Thüringen ist der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen besonders über den starken Anstieg bei der Gruppe der 65-Jährigen und Älteren besorgt.

Die Armutsgefährdungsquote stieg hier zwischen 2006 und 2015 in Hessen von 10,2 auf 13,7 Prozent und in Thüringen von 7,9 auf 13,1 Prozent. „Im Vergleich zu 2006 haben wir in Hessen ein Drittel mehr armutsgefährdete Rentner und in Thüringen fast zwei Drittel mehr“, sagt der VdK-Landesvorsitzende.

Für die Zunahme der Altersarmut macht der VdK in erster Linie die Rentenentwicklung der letzten Jahre verantwortlich. „Das Absenken des Rentenniveaus trifft die Menschen hart und wird zukünftige Rentnergenerationen noch härter treffen, wenn nicht endlich gehandelt wird“, sagt Karl-Winfried Seif. „Zur Bekämpfung der Altersarmut ist die Wiederanhebung des Rentenniveaus auf mindestens 50 Prozent des durchschnittlichen Verdiensts und seine Stabilisierung unerlässlich.“

In einem aktuellen Positionspapier stellt der VdK Hessen-Thüringen seine Forderungen zur Bekämpfung der Altersarmut vor. Unter anderem fordert der Verband die Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente von derzeit bis zu 10,8 Prozent zu streichen, eine Freibetragsregelung für Empfänger von Grundsicherung im Alter und Verbesserungen bei der Mütterrente. Zur Finanzierung schlägt der VdK unter anderem die Wiedereinführung der Vermögensteuer vor sowie die Einführung einer Finanztransaktionssteuer und die konsequente Durchsetzung des geltenden Rechts bei Steuerhinterziehung.
Autor: red

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