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Handball-Thüringenliga Frauen

NSV-Frauen verteilten zu großzügig Gastgeschenke

Montag, 12. September 2016, 16:03 Uhr
Betroffene Mienen bei den Handball-Frauen des Nordhäuser SV nach ihrem Spiel am Sonnabend beim VfB Thomas Müntzer in Mühlhausen. Mit 26:31 Toren hatten sie ihren Saisonauftakt in der Thüringenliga beim Nordthüringer Rivalen verloren. Eine höchst ärgerliche weil völlig unnötige Niederlage...

Denn es war eine ganz klar selbstverschuldete. Eine Vielzahl von Abspielfehlern eröffnete den Gastgeberinnen immer wieder Konterchancen, die diese auch dankend annahmen und nehzu hundertprozentig verwerteten. Und deshalb letztlich auch verdient gewonnen haben.

Nordhausen musste die Partie starl gehandikapt bestreiten. Torhüterin Nancy Brodhuhn weilte noch im Urlaub. So stellte sich Feldspielerin Julia Nagler zwischen die Pfosten und machte ihre Sache sehr ordentlich. Unter anderen parierte sie sogar einen Strafwurf. Nordhausen startete in die Partie mit einem sehenwerten Angriff, den Lina Freudenberg von Linksaußen auch erfolgreich abschloss. Nur der Treffer zählte nicht: Übertreten. Es dauerte dann bis zur vierten Minute, bis das erste Tor des Spiels fiel. 1:0 für Mühlhausen, weitere fünf Minuten später 2:0 durch einen verwandelten Siebenmeter. Dann endlich auch Torfreude bei den Gästen. Anna Schneider war aus dem Rückraum zum 1:2 erfolgreich.

Doch dann begannen die Gäste ihre Gastgeschenke in Form von Fehlabspielen an die Mühlhäuserinnen zu verteilen. Dreimal in Folge landete der Ball beim Gegner, dreimal Konter, dreimal Tor – 5:1 für den VfB nach zehn Spielminuten. In der Folge fanden die Nordhäuserinnen dann besser ins Spiel, erarbeiten sich selber gute Chancen. Aber immer mal wieder diese einfachen Fehler, die sofort durch das zugegeben erstklassige Konterspiel der Gastgeberinnen bestraft wurden. Fatalerweise auch immer dann, wenn man drauf und dran war das Spiel richtig in den Griff zu bekommen. Beispielsweise beim 7:8 oder 9:10. Mit 12:10 für Mühlhausen wurden schließlich die Seiten gewechselt. Alles war noch offen.

Nordhausen eröffnete die zweite Halbzeit, und das bezeichnender Weise gleich wieder mit einem Abspielfehler. Und man schien mit den Gedanken überhaupt noch nicht wieder richtig beim Spiel, denn auch die Abwehr war in den ersten zehn Nachpausenminuten mehrfach nicht im Bilde. Mühlhausen zog auf 16:11 und 20:15 davon. Eine Vorentscheidung aber war es noch nicht. Die Mannschaft, diesmal von Jörg Effenberger in Vertretung des verhinderten Trainers Roy Grob gecoacht, fand über Kampf zurück ins Spiel. Jenny Struck und Claudia Dudek sorgten aus dem Rückraum für viel Druck und es wurden auch die immer noch wieder kehrenden Fehler weggesteckt. Beim 21:22 und 22:23 (50.) war wieder der Anschluss hergestellt. In dieser Phase leider zwei schwach vergebene Sibenmeterchancen und zwei Mühlhäuser Konter – der VfB führte fünf Minuten vor Schluss mit 26:22. Auszeit NSV.

Noch einmal wurden die letzten Kräfte mobilisiert und beim 25:27 (57.) war wieder der Anschluss geschafft. Doch zu mehr fehlte nach der ständigen Aufholjagd nach den vielen eigenen Fehlern die Kraft. Mühlhausen kam noch zu leichten Treffern ehe Claudia Dudek mit ihrem neunten Tor zum Endstand traf. 14 Kontertore erzielte Mühlhausen, Nordhausen nur zwei. Das war der große und entscheidende Unterschied zwischen beiden Teams an diesem Tag.
Uwe Tittel

Für Nordhausen spielten: Julia Nagler – Lina Freudenberg (1), Claudia Dudek (9), Anna Schneider (3), Marianne Kiel (2), Jenny Struck (5), Clara Fiedler (2), Stephanie Kruse (2), Diana Bückert (1), Jenny Galonska (1)
Autor: red

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