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Deutsche Meisterin auf der Langdistanz:

Konschak in Frankfurt Gesamt-Zweite

Sonntag, 03. Juli 2016, 23:16 Uhr
Beim Ironman Germany über die Langdistanz von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen erreichte die Nordhäuser Profi-Triathletin Katja Konschak vom ORTHIM Triathlon Team nach überstandener Verletzungspause einen lange nicht für möglich gehaltenen zweiten Platz, gleichbedeutend mit dem Vize-Europameistertitel...

Konschak (Foto: privat) Konschak (Foto: privat)
Hinter der Australierin Melissa Hausschildt war sie in Frankfurt beste Deutsche und sicherte sich somit auch den nationalen Meistertitel über die Ironman-Strecke. Nur zwei Tage nach ihrem 38. Geburtstag machte sie sich damit wohl selbst ihr schönstes Geburtstagsgeschenk. 

Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme in der Vorbereitung und anfänglichen Schmerzen im Schwimmtraining nach dem Knochenbruch in der rechten Hand beendete die Südharzerin die Auftaktdisziplin als starke Dritte direkt hinter der anschließend lange führenden Natascha Schmitt. „Die Kälte hat mir zu schaffen gemacht, ich habe die ganze Zeit über gefroren. Trotzdem verlief das Schwimmen so, wie ich es mir erhofft habe. Glücklicherweise hatte ich in meinem Wechselbeutel noch ein trockenes Trikot, sodass mir schnell wieder warm wurde“, erklärt Konschak.

Auch auf dem Rad, ihrer eigentlichen Wackeldisziplin, blieb sie als Sechste in Schlagdistanz zu einer Topplatzierung und wechselte mit nicht mal acht Minuten Rückstand zum Podium auf den abschließenden Marathon. „Ich hatte immer die Sorge, auf der ersten der beiden Radrunden zu viel investiert zu haben. Daher war es ein Tanz auf der Rasierklinge, aber ich konnte zum Glück bis zum Ende die Wattzahl hochhalten und mich in Schlagdistanz bringen“, so Konschak weiter.
 
Wie schon vor zwei Wochen beim Halb-Ironman in Luxemburg, als sie mit der schnellsten Laufzeit aller Damen überzeugte, machte die zweifache Mutter auch in der Mainmetropole beim Laufen noch endscheidenden Boden gut. Erstmals in ihrer Karriere lief sie den Marathon in einem Ironman-Rennen in unter drei Stunden. „Das ausgerechnet auf diesem anspruchsvollen Laufkurs zu schaffen, ist wirklich unglaublich“, freut sich Konschak im Ziel.

Mit der Marschroute die 42,195 Kilometer nicht zu schnell anzugehen und zu überpacen, holte sie zu Beginn langsam aber sicher Zeit auf die vor ihr liegenden Damen auf. Nachdem sie zur Hälfte des Marathons an Verena Walter und Astrid Stienen vorbeizog und bereits auf Position vier lag, legte sie sich auf der Schlussrunde auch die lange führende Natascha Schmitt und die bis dato Zweitplatzierte Daniela Sämmler zurecht. „Ich hätte mir gewünscht, noch schneller an Daniela heranzukommen. Ich habe erst daran geglaubt, es schaffen zu können, als ich sie im Blick hatte“, so Konschak. Mit dem Vize-Europameistertitel und dem Sieg in der Deutschen Meisterschaft, sicherte sich die Thüringerin ihre bisher größten Erfolge. 

Lange erholen kann sich Katja Konschak trotz des zweiten Platzes bei der Europameisterschaft allerdings nicht. Mit dem Ziel der Hawaii-Qualifikation vor Augen, wird die 38-Jährige wie schon 2014 in zwei Wochen bereits den Ironman UK in Bolton bestreiten. Vor zwei Jahren folgte auf einen neunten Platz in Frankfurt der zweite Rang in Großbritannien. Mit einem diesmal ähnlich guten Abschneiden könnte die Apothekerin dann endgültig für ihre fünfte Hawaii-Teilnahme planen.
Johann Reinhardt
Autor: nnz

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