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Ideen für die Zukunft vorgestellt

Nordhausen 2038

Dienstag, 31. Mai 2016, 14:41 Uhr
Wie könnte Nordhausen in 20 Jahren aussehen? Im Rahmen des Wettbewerbes "Zukunftsstadt" hatten sich Verwaltung, Bürger und Wissenschaftler Gedanken über drängende Zukunftsfragen gemacht. Die Ergebnisse will man demnächst der breiten Öffentlichkeit nahe bringen. Mit einer fiktiven Zeitungsausgabe aus dem Jahr 2038...

Wie könnte Nordhausen in der Zukunft aussehen - ab kommender Woche Montag wird man einige Ideen auch nachlesen können: in der ersten "Nordhäuser Zukunftszeitung" (Foto: Angelo Glashagel) Wie könnte Nordhausen in der Zukunft aussehen - ab kommender Woche Montag wird man einige Ideen auch nachlesen können: in der ersten "Nordhäuser Zukunftszeitung" (Foto: Angelo Glashagel)

Rund neun Monate ist es her, das interessierte Nordhäuserinnen und Nordhäuser zur ersten "Zukunftswerkstatt" eingeladen wurden. Es sollte darum gehen, gemeinsam über Herausforderungen der kommenden Jahrezehnte nachzudenken und kreative Ideen zu entwickeln, wie man diesen begegnen könnte.

Die Zahl der Teilnehmer blieb über die kommenden Wochen und Monate relativ konstant, wohl auch weil man versprach, nicht zu sehr in eine theoretische "Wünsch-dir-was" Diskussionen abzugleiten, sondern möglichst praxisnah und realistisch bleiben wollte.

Heute nun stellte man zum ersten Mal ein konkretes Ergebniss vor - die Ausgabe einer fiktiven Zeitung aus dem Jahr 2038. Darin zusammengefasst sind kleine und große Artikel rund um die drei Kernthemen, die sich im Laufe der Treffen und Workshops für die Region herauskristallisiert hatten: Stadt-Land-Mobilität, die Wertstoff-, und die Energiewende.

Zentrale Ideen in Sachen Stadt-Land-Mobilität sind etwa ein Umlagefinanziertes Bürgerticket für Bus und Bahn und die Symbiose aus öffentlichen Personennahverkehr, Car-sharing und Elektromobilität. Bei der Wertstoffwende sieht man im Zuge eines landesweiten ökologischen Stadtumbaus auch wirtschaftliche Chancen für die Region, etwa durch Innovationen in der Recyclingtechnik, speziell beim Thema Gips. In der Energiewende wird unter anderem über dezentrale aber vernetzte Lösungen nachgedacht.

Transportiert werden die Ideen dabei nicht als trockene Betrachtung, sondern als fiktive Zeitungsartikel. Architektin Pia Wienrich etwa beschreibt die Umnutzung- und Umbau eines alten Hauses aus Sicht eines Lichtschalters, man führt ein ebenso fiktives Interview mit einer Nordhäuser Oberbürgermeisterin im Jahr 2038 oder meldet den Sieg eines inzwischen 67 Jahre alten Ulrich Konschak beim 22. Energietriathlon.

Die Zeitung ist als kreativer Ausdruck von Information und Bürgerbeteiligung eine Vorraussetzung dafür, dass Nordhausen im Wettbewerb auch weiter vorrankommt. Noch befindet man sich in der Konkurrenz von über 50 Gemeinden, gelingt das fortkommen winken 20 Kommunen jeweils 200.000 Euro um konkrete Ideen bis zur Projektreife zu planen. In der finalen Runde würden acht Städte verbleiben, die diese dann auch umsetzen könnten. Wieviele Gelder dabei dann bereitgestellt werden würden, ist bisher nicht bekannt.

Zunächst muss erst einmal der Einzug in die nächste Runde gelingen, in dieser Hinsicht zeigten sich die Organisatoren heute Nachmittag zuversichtlich. Die "Nordhäuser Zukunftszeitung" mit einer Auflage von 5000 Stück wird ab Anfang kommender Woche im Rathaus und in der Stadtbibliothek ausliegen, weitere Orte sollen folgen, man will die Zeitung möglichst breit verteilen und auch als Download auf der Internetseite der Stadtverwaltung zur Verfügung stellen.

Wer solange nicht warten will, der wird einige der Geschichten aus der Zukunft in den kommenden Tagen auch hier auf der nnz lesen können.
Angelo Glashagel
Autor: red

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