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Stört uns überhaupt noch was?

Sonnabend, 14. Mai 2016, 12:26 Uhr
Ich bin manchmal verwundert und frage mich, wie „leidensfähig“ sind wir eigentlich? Wir gehen für einen „Euro“ arbeiten. Wir akzeptieren den Mindestlohn, obwohl der kaum zum Leben reicht. Hat das noch was mit der Würde eines Menschen zu tun? Fragen einer Leserin der Nordthüringer Online-Zeitungen...


Wir sind fast dankbar, wenn die Politik jetzt großzügig die Leiharbeit besser stellen will und auch bei den Werkverträgen Verbesserungen erreichen will. Wir wissen nicht, welche „Schlupflöcher“ für die Arbeitgeber weiter bestehen, um diese neue Regelungen zu umgehen.

Warum passiert das jetzt alles? Ist die Politik zur Einsicht gekommen, insbesondere die SPD? Wie lange hatte die SPD Zeit, um diese „Ungerechtigkeiten“ zu beheben? Fünf, sechs, sieben oder acht Jahre?

Ich denke, einzig und allein die schwindende Zustimmung unter der Wählerschaft bewirkt einen „Schwenk“. Da muss der Bürger ja dankbar sein, dass es eine Partei wie die AfD gibt. Ohne diese Partei hätte der Bürger lange auf ein Umdenken der Parteien warten können. Einst war es die Linke, die die Parteien vor sich „hergetrieben“ hat.

Wir akzeptieren unsere „eigene“ Enteignung. Wir akzeptieren steigende Krankenkassenbeiträge und Pflegeversicherungsbeiträge, wir nehmen stillschweigend hin, dass Milliarden Steuergelder für die Eurorettung, eigentlich muss man sagen, für die Rettung der Banken ausgegeben werden. Wir akzeptieren, das Milliarden für Rüstung ausgegeben werden, weil Russland uns angeblich bedroht?

Die Griechen müssen immer weiter sparen und sparen, doch dass wird alles nichts nützen, Griechenland wird, so lange es im Euro ist, sich nicht „erholen“ Die „Rettung“ Griechenlands hat wahrscheinlich nur strategische Gründe.

Wir akzeptieren Massentierhaltung. Schweine, Puten, Hühner werden mit Antibiotika behandelt. Da stelle ich mir die Frage, wie gesund sind unsere Lebensmittel? Interessiert uns das?

Ich glaube, nicht wirklich. Ich denke, uns interessiert nur, wie wir die „riesigen“ Einkaufswagen füllen können. Wenn ab morgen Handwagen als Einkaufswagen herhalten müssten, würden wir uns anstrengen, auch die zu füllen. Haben wir ein schlechtes Gewissen oder fühlen wir uns „minderwertig“, wenn der Einkaufswagen nicht mindestens bis zum Rand gefüllt ist?

Unsere menschlichen Schwächen sind psychologisch untersucht und werden jeden Tag „ausgenutzt“. Stört uns das? Nein!
Ruth Alzschner
Anmerkung der Redaktion:
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Autor: nnz

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