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Stadt Nordhausen reagiert zu Wacker - Kleofas ist positiv überrascht

Verein kann den AKS bekommen

Freitag, 04. März 2016, 16:32 Uhr
Nordhausens Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh wird dem Nordhäuser Stadtrat Übertragung des Albert-Kuntz-Sportparks (AKS) an den Fußballverein FSV Wacker 90 Nordhausen vorschlagen. Der Sportpark ist im Eigentum der Stadt Nordhausen. Er ist Heimstätte des Vereins...


Derzeit ermittle ein Gutachter den Verkehrswert des Platzes. „Im Rahmen der Gesetze wollen wir dem Verein die Übergabe der Anlage zu einem günstigen symbolischen Preis anbieten, sollte der Stadtrat zustimmen“, sagte der Oberbürgermeister. Den Vorschlag der Übertragung der Anlage hatten auch verschiedene Fraktionen des Stadtrates unterbreitet.

„Die Übergabe heißt übrigens nicht Rückzug aus der Verantwortung. Mit meinen Kolleginnen Frau Haase und Frau Krauth entwerfen wir gerade eine Strategie, wie und in welcher Höhe die derzeitig vielfältigen Zahlungen für den AKS und die Kosten für seinen Unterhalt und Bewirtschaftung als eine Art jährlicher Dauerzuschuss an den Verein gezahlt werden kann. Ziel in den Übertragungsverhandlungen ist es unsererseits, dass Teile des Sportparks auch weiterhin anderen Vereinen für den Kinder- und Jugendsport zur Verfügung stehen.“

„Mit der Übergabe der Anlage erhält der Verein die von ihm gewünschte und auch angesichts der sportlichen Leistung dringend nötige Flexibilität. Diese ist vor allem in der Übergangszeit zwischen Regionalliga und eventuellem Aufstieg in die 3. Liga dringend nötig für den Verein.“

„Ich verstehe- und habe auch immer verstanden - die drängende Ungeduld des Präsidiums sehr wohl, dass es eine schnelle Lösung für die Erneuerung der Plätze gibt. Doch diese Ungeduld trifft auf die engen gesetzlichen und finanziellen Spielräume einer Kommune, die öffentliche Gelder zu verantworten hat und die engen Spielräume im Freistaat Thüringen, die man auch dort bei der Förderfähigkeit setzt“, sagte der Oberbürgermeister. „Deshalb ist das Angebot der Übergabe der wohl beste Weg für beide Seiten. Dann sind die Verantwortlichkeiten klar. Beide Seiten sind beweglicher. “

Der Oberbürgermeister verteidigt zugleich die Nordhäuser Stadträte gegen Vorwürfe, die Stadt unterstütze den Fußballverein nicht ausreichend. „ Das weise ich ausdrücklich zurück! Die Nordhäuser Stadträte hatten im Jahr 2014 trotz extrem kritischer Haushaltslage nach langer und schwieriger Diskussion 80.000 Euro für eine Neuplanung des Albert-Kuntz-Sportparks in Auftrag gegeben. Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren jährlich rund 100.000 Euro aus der Stadtkasse für Unterhaltung und Betrieb des AKS fließen.

Darüber hinaus sind noch Summen in sechsstelliger Höhe zu addieren, die durch das Engagement der Stadtwerke-Gruppe zugunsten des FSV Wacker 90 Nordhausen bereitgestellt werden. Diese Zahlen sind mehr als ein Bekenntnis. Sie sind der konkrete Ausdruck eines erheblichen Engagements."

Die Stadt werde auch bis zu einer Übernahme zu ihren Verpflichtungen stehen. „Den Antrag beim Land auf Fördermittel werde die Stadtverwaltung selbstverständlich aufrecht erhalten. Wir wollen aber um eine andere Prioritätensetzung bitten, nämlich Gelder zur Verfügung zu stellen, damit noch in diesem Jahr der derzeitige Hartplatz in einen Rasenplatz umgewandelt werden kann. Denn so kann bei den erforderlichen Bauarbeiten egal, ob die Arbeiten einen Neubau umfassen oder die Ertüchtigung, der Spielbetrieb aufrecht erhalten werden."

Mit Blick auf die wiederholt gestellte Frage: `Warum werden die Arenen in Erfurt (3. Liga) und Jena gefördert, Nordhausen aber nicht? Fehlt es am Engagement der Stadt?´, sagt Dr. Zeh: „Beide Arenen werden nicht aus den Sportprogrammen der Landesregierung gefördert, sondern aus Programmen des Wirtschaftsministeriums. Dies ist so, weil die beiden Anlagen als so genannte Multifunktionsarenen fungieren müssen, mit der ausdrücklichen Auflage, diese auch touristisch und kulturell zu nutzen. Darüber hinaus war Bedingung bei der Ausreichung der Fördermittel, dass es einen Publikums-Einzugsbereich von rund 200.000 Menschen gibt. Auch dies wäre für Nordhausen ein Ausschlusskriterium gewesen.“

Die nnz hat Wacker-Präsident Nico Kleofas im Auto "erwischt". Der ist erst einmal sehr überrascht und dem steht dem Angebot aufgeschlossen gegenüber. Der nnz sagte er: "Das ist ein Vorschlag, den es gilt, weiterzudiskutieren. Ich freue mich, dass die Stadt die Bedeutung von Wacker Nordhausen erkannt hat. Es ist aber auch nur ein erster Schritt", so Kleofas.
Autor: red

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