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Staatssekretär zu Gast im IFA-Museum

Viel Politik und Verbände, wenig Wirtschaft

Donnerstag, 03. Dezember 2015, 16:50 Uhr
Zu einer politischen Kreisbereisung weilte heute der Thüringer Wirtschaftsstaatssekretär Georg Maier im IFA-Museum. Mit dabei sehr viele Vertreter aus Verbänden und Kammern, aber kaum aus der Wirtschaft...

Kurt Bierwisch erläutert die Museumsexponate (Foto: nnz) Kurt Bierwisch erläutert die Museumsexponate (Foto: nnz)
Nach einer obligatorischen Einführung in die Wirtschaftsgeschichte der Rolandstadt und einer Führung durch das Museum, sollte über die weitere Entwicklung der Nordhäuser Region diskutiert werden.

Zunächst aber berichtete Landrat Matthias Jendricke über die aktuelle wirtschaftliche Situation. Übrigens am Tisch saßen Vertreter der Handwerkschaft, der IHK, der Arbeitsagentur, die NUV oder der Hochschule Nordhausen.

Einziger Vertreter der Wirtschaft war Vereinsvorsitzender Helmut Peter, abgesehen von NUV-Chef Niels Neu. Und all die Personen mussten sich zu Beginn der imaginären Diskussion vorstellen. Das dauerte rund eine halbe Stunde, eher Staatssekretär Maier was berichten durfte. Auch, weil Otto Brandt vehement eine Vermarktung des Industriegebietes forderte.

Der 49jährige Politiker aus Hessen, der erst Mitte dieses Jahres in das Amt berufen wurde, lobte höflich die Macher des Museums und berichtete zunächst über sich selbst. Er sieht die Stärkung des Außenhandels zum Beispiel als ein Mittel der Wirtschaftsstärkung. Das soll durch den Besuch von Delegationen in Schwellenländern oder durch die Teilnahme an Messen seitens der Landespolitik unterstützt werden.

Und da sei noch der Fachkräftemangel und die damit verbundene Chance durch die Flüchtlinge. Aber: das kann auch schief gehen, dass die jungen und höher qualifizierten Frauen und Männer wieder wegziehen - dorthin, wo höhere Löhne gezahlt werden.

Weitere Themen seines Vortrages waren die Schlagworte "Breitband" und "Digitalisierung" und digitale Standards sowie Datensicherheit. Und natürlich "Industrie 4.0". Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren einige der Zuhörer ein wenig müde ob den Blicks in den "Maschinenraum".

Udo Rockmann (IHK) fehlt die politische Verlässlichkeit der Politik, vor allem im Hinblick auf die Hebesätze der Grund- und Gewerbesteuern. Zudem seien die Preise für Energie, Wasser und Abwasser mit die höchsten in Deutschland. Antwort des Landespolitikers: Ich bin gegen den Wasser-Cent.

Niels Neu sprach für den NUV abermals das Industriegebiet in der Goldenen Aue an und verwies auf die Vermarktungszuständigkeit der LEG. Nach 15 Jahren Planung und 30 Millionen Euro an Steuergeldern muss nun endlich Industrie angesiedelt werden.

Hochschulpräsident Prof. Jörg Wagner sagte, dass am Studienkolleg zwei zusätzliche Kurse für qualifizierte Flüchtlinge anzubieten. Die seien auch vom Land finanziert. Man müsse alle Möglichkeiten nutzen, um den Menschen eine höhere Bleibeperspektive zu ermöglichen.

Das war es dann mit dem Gespräch im Museum der Industriegeschichte. Was es für jeden der Teilnehmer gebracht hat, das müssen diese selbst wissen. Die nächsten Stationen des Besuches von Georg Maier sind das Unternehmen TIMM-Verpackung sowie ein Abendessen mit seiner Amtskollegin aus Sachsen-Anhalt im "Braunen Hirsch" in Sophienhof.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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