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Flüchtlingskrise

Tuberkulose in Sülzhayn?

Donnerstag, 24. September 2015, 15:00 Uhr
Facebook ist ein nimmer versiegender Quell an Meldungen. Doch es gibt auch solche, die Panik verbreiten und immer weiter verlinkt werden. Wir sind einer solchen Meldung nachgegangen...


Es war am Vormittag, da flimmerte die Nachricht über die Displays: In Sülzhayn sei TBC ausgebrochen. Zwar keine offene, aber immerhin.

Die nnz fragte nach. Zum Beispiel im Südharz Klinikum. Dort sei nichts bekannt von einer solchen Diagnose, die ja erst nach einer Röntgenuntersuchung der Brust beim Patienten gestellt werden könnte. Es seien, so erfuhr die nnz, vor einigen Tagen mehrere Personen geröntgt worden, doch es gab hier keinerlei positive Befunde.

Das konnte auch Landrat Matthias Jendricke bestätigen. Er hielt auf unsere Anfrage hin Rücksprache mit der Amtsärztin, die eine solche Diagnose ebenfalls verneinte. Es habe in der Gemeinschaftsunterkunft in Sülzhayn eine Krankenhauseinweisung gegeben. Doch handele es sich dabei nicht um eine schwere oder gar ansteckende Erkrankung.

Wie in solchen Fällen üblich, habe die Behörde die Desinfektion der entsprechenden Räume veranlasst, das allerdings sei eine Maßnahme rein präventiver Natur gewesen. "So wird das nicht nur in Flüchtlingsunterkünften gehandhabt, sondern zum Beispiel auch in Kinderheimen", erläutert der Landrat un ergänzt: "Alle Flüchtlinge, die eine Erstaufnahmeeinrichtung durchlaufen haben, die sind mit einer Krankenakte ausgestattet, in der das Röntgenergebnis sowie alle veranlassten Impfungen eingetragen sind. Sollte es einmal eine etwas unklare Befundlage geben, dann wird vor Ort nachgeimpft."

Gleiche gelte auch für die Fälle, da zum Beispiel wegen einer Erkältung nicht in einer Erstaufnahmeeinrichtung geimpft werden konnte.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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