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Bis zum Schluss mit gehalten

Sonnabend, 04. April 2015, 16:55 Uhr
In einem temposcharfen und körperbetonten Spiel unterlag der Thüringer HC dem hohen Favoriten Larvik HK in der ersten Viertelfinalpartie mit 26:29 (11:14). Ohne die verletzten Nadja Nadgornaja, Jana Krause, Sonja Frey und die erkrankte Marieke Blase boten die Thüringerinnen vor 2000 Zuschauern in der Nordhäuser Wiedigsburghalle eine begeisternde Leistung...


... und mussten erst in der Schlusssekunde die Zwei-Tore-Führung durch einen Treffer der individuell starken Gro Hammerseng-Edin hergeben. Die meisten Treffer der Partie erzielten die überragende Nora Mørk (12/6) für Larvik und Franziska Mietzner und Meike Schmelzer je 5.

Das Spiel begann im Intercity-Tempo - vier Tore fielen in den ersten 90 Sekunden. Der erste Ballverlust des THC wurde sofort bestraft, Linn-Kristin Koren-Riegelhuth verwandelte den ersten Gästekonter. Doch der THC glich im Gegenzug aus. Die Gastgeberinnen zeigten sich hellwach und egalisierten die jeweiligen Führungen Larviks bis zum 4:4 sofort.

Vor allem Franziska Mietzner war bei drei Würfen dreimal erfolgreich. Auf der Gegenseite war es Linkshänderin Nora Mørk, die zuerst nur im Angriff eingesetzt, mit ihrer enormen Dynamik und Treffsicherheit ihre Tore wie Nadelstiche setzte. Larvik zeigte von allen Postionen Torgefahr und die THC-Abwehr hatte Schwerstarbeit zu leisten. Die Thüringerinnen scheiterten mehrfach an Sandra Toft im norwegischen Tor und nach 15 Minuten führte Larvik mit 10:8. Katrin Engel hatte einen Strafwurf nur an den Pfosten gedreht, Franziska Mietzner einmal knapp übers obere Eck gezielt - bis dahin wäre ein Remis durchaus möglich und gerecht gewesen.

Der THC ging das tolle Tempo weiter mit und Larvik konnte sich bis zur 20.Minute über das 10:8 nicht absetzen - Trainer Gjekstad nahm das Team-Timeout. Danach konnte sich Dinah Eckerle zwar zweimal auszeichnen, doch der Ball wollte nicht ins Larvik-Gehäuse. Den Gästen gelangen zwei einfache Treffer und sie waren in der 25. Minute auf 14:10 enteilt. Die dänischen Schiedsrichter legten von Beginn an eine strenge Elle an und hatten die körperlich geführte Partie im Griff. Bis zum Pausenpfiff gab es sechs Zeitstrafen, gerecht auf beide Teams verteilt. In der letzten Überzahlsituation vor der Pause wurde Lydia Jakubisova lehrbuchreif freigespielt und konnte zum 11:14 Halbzeitstand aus THC-Sicht einnetzen.

Der THC kämpfte weiter verbissen um den Anschluss. In der Anfangsphase der zweiten Spielhälfte konnte sich Lavrik trotzdem weiter absetzten. Beim 14:19 war der Abstand auf fünf Tore angewachsen. Die Thüringerinnen gaben sich nicht auf. Durch drei Tore in Folge von Svenja Huber, Meike Schmelzer und Katrin Engel verkürzte der Thüringer HC auf 17:19 und die Hoffnung lebte auf eine große Überraschung. Doch das Starensemble aus Lavrik konnte nochmal zulegen und baute sich in den nächsten Minuten eine komfortable Führung auf. Im Rückraum der Norwegerinnen wirbelte Nora Mork, die durch ihre unkonventionelle Spielweise kaum in den Griff zu kriegen war.

Dinah Eckerle zeigte gerade in der zweiten Hälfte starke Paraden und hielt so ihre Mannschaft immer wieder im Spiel. Neun Minuten vor dem Ende führten die Gäste mit 25:19. Herbert Müller versuchte durch einige Wechsel noch einmal Schwung in den Angriff zu bekommen. Allerdings scheiterten die THC-Frauen an ihrer eigenen Chancenverwertung. Bis zur 57. Minute hielten die Norwegerinnen die Führung bei fünf Toren.

Herbert Müller setzte nun wieder einmal auf das technische Mittel der siebten Feldspielerin und auch heute wieder mit großem Erfolg. 20 Sekunden vor dem Ende versenkte Mietzner einen Hammer zum 26:28. Den Endstand zum 26:29 stellte Gro Hammerseng-Edin wenige Sekunden vor dem Abpfiff her. Die Thüringerinnen verkaufen sich in ihrem letztem Heimspiel teuer gegen den großen Favoriten aus Norwegen und können nächste Woche erhobenen Hauptes die internationale Handballbühne verlassen.
Roman Knabe/Stephanie Lapp
Autor: red

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