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Wirtschaft geht mit gutem Beispiel voran

Freitag, 03. April 2015, 11:45 Uhr
In der Debatte um verstärkte Migration nach Deutschland strebt die Wirtschaft eine Vereinfachung der Arbeitsaufnahme und Integration von Zuwanderern an. Mit einem Pilotprojekt für junge Flüchtlinge verfolgt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt diesen Ansatz bereits seit einem Monat...


„Die mittelständisch geprägte deutsche Wirtschaft und das Handwerk spielen eine Schlüsselrolle für die erfolgreiche Integration von Flüchtlingen in Arbeit und Gesellschaft“, so der Wortlaut der „Berliner Erklärung“, die vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) verabschiedet wurde.

Auch die IHK Erfurt hat seit 1. März 2015 ein Pilotprojekt mit der Bezeichnung „Vocational Training Center“ (VTC) gestartet. „Wir unterstützen und begleiten junge Flüchtlinge auf ihrem Weg in die Berufsausbildung“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser. Inzwischen betreue die Erfurter Kammer insgesamt 25 Flüchtlinge und hätte einigen schon konkrete Praktikumsangebote in Vorbereitung auf eine betriebliche Lehre unterbreiten können.

Zunächst würden die schulischen Kenntnisse und vorhandenen Fertigkeiten eines jeden Bewerbers ermittelt, die zur Integration in ein Unternehmen erforderlich sind. Zusammen mit den Jugendlichen schließe die Kammer dann passgenaue Zielvereinbarungen ab, um sie schnellstmöglich zur nötigen Ausbildungsreife zu führen. „Vereinbart werden zum Beispiel Sprachkurse, Verfahren zur Anerkennung von Zeugnissen oder auch ein Bewerbertraining“, fasst der IHK-Chef zusammen. Damit habe der Flüchtling einen individuellen „Fahrplan“ in der Hand für die berufliche Karriere in Deutschland.

Die IHK-Bildungsexperten sind mit allen Akteuren der Thüringer Migrationsinitiative eng vernetzt. Zahlreiche Betriebe aus Mittelthüringen signalisierten bereits großes Interesse an dem Projekt und erklärten spontan ihre aktive Mitwirkung.
Autor: red

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