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Immer noch ein Problem

Montag, 01. Dezember 2014, 14:27 Uhr
Heute ist Welt-AIDS-Tag. Seit 1988 heften sich Menschen die rote Schleife ans Rever um vor den Folgen der schrecklichen Erkrankung zu warnen. Nach so langer Zeit hat die Aufmerksamkeit, vor allem im Westen, nachgelassen. Vier Studentinnen der Fachhochschule wollten das, zumindest vor Ort, heute ändern...

Studenten der Fachhochschule Nordhausen erinnern an Welt-AIDS-Tag (Foto: Angelo Glashagel) Studenten der Fachhochschule Nordhausen erinnern an Welt-AIDS-Tag (Foto: Angelo Glashagel)

Jeder kennt die Krankheit, jeder fürchtet sie. Der HI-Virus greift das Immunsystem an und zerstört es soweit, dass schon leichte Erkrankungen zum Tod führen können. Das AIDS und seine Folgen heute so gut bekannt sind, liegt auch an intensiven Aufklärungskampagnen.

In Deutschland waren 2011 lediglich 0,1% der 15-49jährigen betroffen. Im Grunde kein großes Thema mehr. Das könnte sich jedoch wieder ändern, befürchtet Agnes Spiegel, eine der vier Studentinnen, welche die heutige Aktion organisiert haben. "Zur Zeit sehen wir große Probleme durch Injektionsdrogen, die aus dem Osten ihren Weg nach Mitteleuropa finden", sagte die Studentin. Mit der sinkenden Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sinke auch das Gefahrenbewusstsein.

Zusammen mit ihren Komilitoninnen Larissa Heppener, Jessica Wittmaier und Anja Wünsch organisiert Agnes Spiegel schon seit drei Jahren jeweils zum 1. Dezember einen Infostand zum Thema. Meist mit eher mäßigem Interesse der Studentenschaft. Dieses Jahr wollte man das anders machen, und der Lehrplan verlangte es sogar. Im Rahmen der Veranstaltung Öffentlichkeitsarbeit sollten die Studentinnen Aufmerksamkeit erzeugen. Und das gelang ihnen.

Denn trotz klirrender Kälte fand eine erkleckliche Zahl an Studenten ihren Weg auf den Sportplatz. Zusammen wollte man eine menschliche rote Schleife bilden, das Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven Menschen.

Jessica Wittmaier, Larissa Heppener, Agnes Spiegel und Anja Wünsch organisierten die Aktion (Foto: Angelo Glashagel) Jessica Wittmaier, Larissa Heppener, Agnes Spiegel und Anja Wünsch organisierten die Aktion (Foto: Angelo Glashagel)
"International bleibt AIDS ein großes Problem, vor allem in Afrika.", sagte Agnes Spiegel, die als Entwicklungshelferin in Westafrika gearbeitet hat und die Situation vor Ort kennt. Im Tschad und in Niger hat sie versucht die Bevölkerung über die heimtückische Erkrankung aufzuklären. Heute studieren sie und ihre Komilitoninnen Sozial-Management. Da sei einem die Problematik nicht so ganz fern, meinte Spiegel, "außerdem sind wir eine internationale Hochschule, dann können wir uns auch mit internationalen Problemen beschäftigen".
Angelo Glashagel
Autor: red

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