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Aktionen zum Welt-Aids-Tag

Freitag, 14. November 2014, 12:12 Uhr
Auch in diesem Jahr lenkt der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember die Aufmerksamkeit auf diese Erkrankung. AIDS bleibt unheilbar. Auch wenn die Verbreitung der Krankheit in Deutschland auf vergleichsweise niedriegem Niveau liegt, will das Landratsamt an Schulen auf die Gefahren von AIDS aufmerksam machen und "Schleife zeigen"...

„AIDS – das sind eigentlich zwei Krankheiten. Die eine befällt das Immunsystem und führt bei Nichtbehandlung zu lebensgefährlichen Infektionen. Die andere befällt die Gesellschaft und führt zu Hysterie und Diskriminierung, zu Angst und Verunsicherung. Beide kann man derzeit nicht heilen, aber man kann etwas dagegen tun“, so Kathrin Wolff von der Aids-Beratung im Gesundheitsamt des Landkreises Nordhausen.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen leben zurzeit weltweit rund 35 Millionen Menschen mit HIV und 1,5 Millionen Menschen starben im vergangenen Jahr an den Folgen der Infektion. Weltweit gab es 2013 etwa 2,1 Millionen HIV-Neuinfektionen. Auch wenn die Zahlen leicht gesunken sind, so haben von den 35 Millionen Betroffenen noch immer nur etwa 13 Millionen Menschen Zugang zu den erforderlichen Medikamenten.

Deutschland liegt im weltweiten und auch westeuropäischen Vergleich auf einem relativ niedrigen Niveau - nicht zuletzt aufgrund einer guten Präventionsarbeit. In Deutschland lebten 2013 etwa 80.000 HIV-positive Menschen und es gab rund 3.200 festgestellte Neuinfektionen. Davon wurden über 90 Prozent auf sexuellem Weg übertragen. „Beim Sex lässt sich das Risiko einer Ansteckung fast auf null senken - durch die richtige Anwendung von Kondomen und eine erfolgreiche HIV-Therapie“, sagt Kathrin Wolff. „Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember erinnert uns daran: Es ist wichtig, sich vor Ansteckung zu schützen und Solidarität mit Menschen mit HIV und Aids zu zeigen – im Bekanntenkreis, in der Familie, im Arbeitsleben und in der Freizeit. Wir alle können dazu beitragen, dass HIV-positive, HIV-negative und ungetestete Menschen positiv zusammen leben. Nicht nur am 1. Dezember, sondern immer. Zum Beispiel, indem wir uns informieren, andere aufklären, aufeinander zugehen, über Ängste sprechen und dazulernen, Ausgrenzung von Menschen mit HIV entgegentreten – wo auch immer sie stattfindet.“

Die Kampagne zum Welt-Aids-Tag „Positiv zusammen leben“ bringt viele Menschen zusammen, die sich für Respekt, Toleranz und Unterstützung engagieren. Auch im Landkreis Nordhausen organisiert die Aidsberaterin Kathrin Wolff in Zusammenarbeit mit vielen Schulen und Einrichtungen Aktionen und Veranstaltungen, um auf den Welt-Aids-Tag aufmerksam zu machen. So werden in vielen Schulen Spendenaktionen durchgeführt.

Es sind auch an vier Tagen insgesamt zehn Gesprächsrunden mit einem HIV betroffenen Mann geplant, die eine sehr persönliche und intensive Auseinandersetzung mit der Problematik HIV und Aids, aber auch mit Themen wie Liebe, der Umgang miteinander, Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber ermöglichen. Außerdem sind alle Mitarbeiter des Landratsamtes aufgerufen, Schleife zu zeigen. Die Rote Aidsschleife ist das weltweit bekannte Symbol für Solidarität mit HIV-Positiven und Aidskranken, aber auch für den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit.
Autor: red

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