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Vortrag im Thüringer Landtag

Donnerstag, 21. August 2014, 09:30 Uhr
Auf Einladung des stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden und Vorsitzenden des Landesverbandes Thüringen des Bundes der Vertriebenen, Egon Primas, hielt der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk, im Thüringer Landtag einen Vortrag zu aktuellen Fragen der Aussiedler- und Vertriebenenpolitik der Bundesregierung...

Koschyk, Primas (Foto: privat) Koschyk, Primas (Foto: privat)

Bundesbeauftragter Koschyk ging in seinem Vortrag auch auf ein Vorhaben zur Netzwerkbildung in ungarndeutschen Kommunen, das gemeinsam von der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien entwickelt und in Thüringen bereits erfolgreich als Thüringer Bildungsmodell – Neue Lernkultur in Kommunen – abgekürzt „NELECOM-Projekt“ – durchgeführt worden ist.

Im Rahmen dieses Projekts werden Jugendliche verstärkt in kommunale Projekte eingebunden. Das Ziel ist die Vernetzung der Erziehungs- und Bildungsarbeit von Kindergärten und Schulen mit ihren unmittelbaren und mittelbaren Partnern sowie den mitverantwortlichen Menschen aller Generationen, Institutionen, Organisationen und Initiativen. Auch bei der Erstellung eines zweisprachigen Glossars zur Unterrichts- und Schulentwicklung kooperieren das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung und die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen in vorbildlicher Weise.

Bundesbeauftragter Koschyk dankte dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung und der Thüringischen Landesregierung für dieses Projekt, das weit über Deutschland und Ungarn hinaus eine Pilotfunktion für eine vorbildliche Minderheitenpolitik in Europa haben wird. Koschyk hatte auf Einladung seiner Bundestagskollegin Antje Tillmann Weimar und Erfurt besucht, um sich über die grenzüberschreitende Verständigung des Bundes der Vertriebenen zu informieren.

Egon Primas: „Ein wichtiges Anliegen der Heimatvertriebenen, die Einführung eines nationalen Gedenktages für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation, hat im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD im Bund Eingang gefunden. Das ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität durch diese große Koalition mit dem Schicksal der deutschen Vertriebenen und Aussiedler. Damit wird die Bewahrung und Aufarbeitung der Geschichte der Vertreibung als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen.“

Die mahnende Erinnerung an Flucht und Vertreibung durch einen besonderen Gedenktag sei ein wichtiges und zugewandtes Zeichen für einen Vorgang, der nicht nur die Vertriebenen betreffe, sondern die gesamt Nation, so der Thüringer BdV-Landesvorsitzende Primas.
Autor: red

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