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"Nur" 100 Kilometer

Montag, 04. August 2014, 15:16 Uhr
Fünf Wanderer begaben sich am vergangenen Freitag gegen 21:30 in Seesen an den Start zum 9. Harz-Hunderter EXTREM, der bereits zum siebten Mal von Seesen in Niedersachsen über den Harz in seiner größten Ausdehnung bis Lutherstadt Eisleben führen sollte. Doch es kaum anders...


Außer dem Wanderleiter selbst hatte in diesem Jahr kein weiterer Sportler vor, die 147 km lange Gesamtstrecke zurückzulegen. Beendet wurde die Tour schließlich nach 100 km in Straßberg.

Der Start erfolgte überpünktlich am 01.08. um 21:25 am Bahnhof Seesen. Ein kräftiger Verlaufer zwischen Bockswiese und Festenburg während der ersten Nacht warf uns jedoch um etwa eine Stunde gegenüber dem Zeitplan zurück. Vermutlich durch Forstarbeiten war ein Weg so verändert worden, dass sein genauer bzw. ursprünglicher Verlauf des Nachts nicht auszumachen war. Der Verlaufer führte uns in unwegsames, sumpfiges Gelände. In Altenau an der Oker-Talsperre, also nach 28 km laut Plan, beendeten zwei Teilnehmer die Wanderung.

Gegen 10 Uhr, also mit einstündiger Verspätung, erreichten die verbliebenen drei den Brocken (km 49). Zu dem mittlerweile schon Tradition gewordenen Treffen mit Brocken-Benno kam es in diesem Jahr nicht, da er 200 Bundeswehrsoldaten auf einem Marsch hinauf begleitete.

Über Schierke, Elend und Königshütte erreichten wir gegen 16:45 Trautenstein (km 72), wo es nach Lautenthal und dem Brocken die dritte Einkehr gab. Weiter ging es über das Radeweghaus und Stiege nach Güntersberge. Gegen 23 Uhr erreichten wir (Berthold Theus aus Kassel und ich) Straßberg (97,6 km), was üblicherweise als Hunderter gewertet werden kann. Durch unseren Verlaufer war diese Streckenlänge zudem deutlich überschritten.
Detlef Koch aus Berlin (Jg. 1950), der in diesem Jahr seinen 300. Hunderter bewältigte, erreichte bereits um 21:30 in der Straßberger Bergschänke, da er auf seiner Autofahrt heim nach Berlin möglichst nicht zu weit in die zweite schlaflose Nacht kommen wollte.
Ursprünglich hatte ich mir fest vorgenommen, die verbleibenden 50 km bis nach Lutherstadt Eisleben allein zurück zu legen, ließ mich dann aber dazu überreden, Straßberg ebenfalls als diesjähriges Ziel der Wanderung anzuerkennen.

Zu dieser Entscheidung trug auch das Wetterleuchten bei, dass uns just auf den letzten Kilometern zwischen Güntersberge und Straßberg im Selketal begleitete und kurz nach Zielankunft in einen Starkregen mündete.

Bedanken möchte ich mich bei meinen Teilnehmern für Ihr Kommen und für Ihre sportliche Leistung. Immerhin sind zwischen Seesen und Straßberg deutlich mehr als 2.000 Höhenmeter zu bewältigen.
Im kommenden Jahr wird es erneut eine Ausgabe des Harz-Hunderters EXTREM von Seesen nach Eisleben geben, dann gewiss wieder über die Gesamtstrecke.

Seit der ersten Langstreckenwanderung über den gesamten Harz im Jahre 2001 durch Klaus Weigel aus dem Vogtland und dem Autor des Beitrages bewältigten 13 Wanderer die 147 km nonstop.
Bodo Schwarzberg

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Autor: red

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