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Tränen gelacht

Freitag, 01. August 2014, 17:37 Uhr
Dass es ein interessanter, humorvoller, mindestens aber unterhaltsamer Abend werden würde, war den Veranstaltern bereits im Vorfeld klar – denn das ‚Duo Mackensen-Pientka‘ versprach in ihrer oft an Slapstick grenzenden Art vergnügliche Stunden...


Was dann aber geboten wurde trieb den Besuchern vor Lachen Tränen in die Augen und der Beifall grenzte an ‚Standing Ovations‘. Moderiert von Susanne Hinsching als Leiterin des Kunsthauses begaben sich die alten Freunde Gerd Mackensen und Dr. Wolfgang R. Pientka in vergangene Zeiten – Gymnasium, Schalmeienkapelle, Berufsausbildung – alles gemeinsam erlebt und zuweilen auch erlitten.

Und zu jeder Station eine humorvolle Episode, so blumig und mit Gesten erzählt, dass sich zum Beispiel Jeder vorstellen konnte, wie Gerd Mackensen diese große Basstuba mit den zwei Ventilen um den Oberkörper schnallte, wie er dann hinter dem damals dicken, zwei Zentner schweren Pientka marschieren musste, der mit geöltem Haar und einer Art ‚Haarschopf‘, ihn an einen Erpel erinnernd, dann auch eben ‚Ente‘ genannt wurde, vor ihm ‚watschelte‘.

Oder wie die Kapelle mangels Abstimmung in den vorderen Reihen den „Marsch der sowjetischen Luftstreitkräfte“ und in den hinteren „Glückauf, der Steiger kommt“ spielte. Ein wahrer Ohrengraus! Unisono bekräftigten beide, dass sie im Ergebnis ihrer Facharbeiterausbildung ‚locker eine kaputte Kühlschranktür‘ reparieren können. Immerhin beide mit dem Facharbeiterbrief eines „Kühlanlagenbauers“. Wer hätte dies von Gerd Mackensen gedacht?

Und so ging es in dieser Art munter weiter – Mackensen als Zeichner von Ablaufplänen in der Volksarmee – intern auch als „Asche“ bekannt, aber dort die Liebe seines Lebens gefunden - seine Ehefrau, die in den hinteren Reihen ebenfalls Spaß hatte an dem Hineintauchen in die Vergangenheit der Familie. Der Höhepunkt – wenn man überhaupt unterscheiden wollte, was denn in dieser an Höhepunkten reicher Veranstaltung ein solcher darstellte – war dann das Vortragen einiger Entschuldigungen für das Fernbleiben der Kinder, alle die ehemalige Klassenlehrerin aufgehoben – auch für sie unvergessliche Köstlichkeiten in dem Leben einer „Paukerin“.
Ein Beispiel soll an dieser Stelle auch den Lesern dieses kleinen Artikels vergönnt sein: (09/05/84) …“Unser Wecker hielt ein Rennen mit einer Digitaluhr über Nacht nicht stand! – Wir bitten daher, unserem Sohn diese zeitliche Verschiebung nachzusehen! – Mit freundlichen Grüßen ….“

Neben der Lehrerin, Frau Flagmeyer und den bereits erwähnten drei Personen (Hinsching – Mackensen – Pientka) war aber auch ein vierter im Bunde – der Überraschungsgast Dr. Zeh, unser OB, der sich ganz nebenbei anhören durfte, wie hoch die Brennnesseln stehen, wenn man die „Gehegestrasse“ hoch fährt. Er aber nahm das locker … „ein Bürgermeister ist eben für alles verantwortlich…“ und brachte dann seinen Beitrag – oder besser den seiner Frau, die ebenfalls sich der Kunst als Hobby verschrieben hat.

Ein Poster großes Porträt von Gerd Mackensen, ganz typisch mit Hut, ohne den Gerd Mackensen eigentlich nicht komplett ist. Aber dann, ganz in der Art der Papierpuppen, die man ‚anziehen‘ konnte, bekam der ‚Papier-Mackensen‘ mal eine Krone, mal eine Narrenkappe, mal eine Kochmütze aufgesetzt, immer gewürzt mit launigen Kommentaren unseres OB. Diese Art des Beitrages unseres OB hatte keiner erwartet! Sicher genoss auch Dr. Zeh den Beifall, denn in seiner Funktion ist er oft Kritik - unberechtigt oder auch zuweilen berechtigt - ausgesetzt.

Zum Abschluss des Abends wurden zwei Grafiken vorgestellt, die Gerd Mackensen für den KUNSTHAUS MEYENBURG Förderverein geschaffen hat und deren Verkauf auch dem Erreichen des Vorhabens – Schaffung einer Bronzebüste von Michael Meyenburg als Beitrag zur ‚Lutherdekade‘ – dienen sollen. Alle Beteiligten – Veranstalter wie Zuhörer – waren sich einig, dass Abende wie „Mackensen – privat“ in dieser Art fortgesetzt werden sollen. Vielleicht die dritte Reihe nach „KUNST & KAFFEE“ und „KAMMERKONZERT IM KUNSTHAUS“?

Eine Bereicherung des kulturellen Lebens in unserer Stadt allemal!
Dr. Wolfgang R. Pientka
Autor: red

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