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Haus für alle

Dienstag, 03. Juni 2014, 12:12 Uhr
Noch fehlt eine Drehtür an der Fassade des Nordhäuser Bürgerhauses. Doch das ist eine der kleinen Baustellen, die momentan noch Sorgen bereitet. Hildegard Seidel nahm die nnz heute mit auf eine Erkundungstour in ihr künftiges Reich - die Bibliothek...

Hannelore Haase (links), Hildegard Seidel (Foto: nnz) Hannelore Haase (links), Hildegard Seidel (Foto: nnz)
Führten nnz und nnz-tv durch das Bürgerhaus in Nordhausen...

Der Rundgang beginnt am behindertengerechten Eingang des Gebäudes, an dem sich auch die Möglichkeit der Abgabe von ausgeliehenen Büchern außerhalb der Öffnungszeiten befindet. Gerade sind zwei neue Kleintransporter voller Umzugskartons ankommen.

"Insgesamt sind es 5.000 Umzugskartons, die zu bewegen und die mit den mehr als 60.000 Medien bestückt sind. Wir haben in der Nebelungstraße vieles aussortiert und ergänzt, so dass wir in etwa im neuen Haus auf die gleiche Anzahl von Medien kommen wie am alten Platz", erläutert Frau Seidel, die sich insbesondere über das ehrenamtliche Engagement von Nordhäuserinnen und Nordhäusern freut.

Man liege voll im Plan, rund zwei Drittel des Bestandes sind umgezogen und sukzessive füllen sich die weißen Bücherregale auf den drei Ebenen des Bürgerhauses. Bis zum 27. Juni soll und muss alles an seinem Platz sein, dann wird zwischen 10 und 12 Uhr mit einer letzten Bücherkette der Umzug symbolisch abgeschlossen werden. Die Bücherkette bilden Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums, des Förderzentrums St. Martin und weiterer fünf Schulen der Stadt Nordhausen.

Schüler werden es auch sein, die zur Eröffnung ein einstudiertes Theaterstück gemeinsam mit der Jugendkunstschule aufführen werden. Dabei wird ein großes Buch, aus dem viele Geschichten kommen, im Mittelpunkt der Handlung stehen. Der reguläre Betrieb wird dann am 30. Juni aufgenommen.

Der Raum, in dem einst die Himmelgarten-Bibliothek aufbewahrt werden sollte, wurde zu einem Raum der Nordhäuser Region umfunktioniert. Ohne Klimatisierung, dafür trotzdem mit aufwändiger Brandschutztechnik, die überall zu finden ist.

Dahinter dann der Ratssaal für die Stadträte. Schon jetzt überzeugt der Raum ob seiner Helligkeit und Akustik. Trotzdem soll akustisches Gerät modernster Generation für die Sitzungen des Stadtrates genutzt werden. Auch an iPads für die Stadträte ist gedacht. Dieser Spaß muss schon sein und die Zuschauer und Zuhörer können sich vermutlich auf interessante erste Sitzungen des Stadtrates freuen.

Für Hildegard Seidel, die Leiterin der Bibliothek, gibt es indes einen Maßstab, an dem alles Bauen, alle Probleme und auch die immensen Kosten gemessen werden müssen. "Es muss sich als ein offenes Haus für Alle etablieren. Das wird nicht von heute auf morgen passieren, es müssen Angebote unseres siebenköpfigen Teams gemacht werden", so die Bibliothekarin. Nur vom Heranschaffen von Schulklassen kann das Haus nicht leben.

Und es wird einen Anreiz zum Besuch des Bürgerhauses geben. Auch wer nicht als Nutzer angemeldet ist, der kann innerhalb des Gebäudes alles nutzen. Ob Buch oder Zeitschrift oder Online-PC, nur Mitnehmen können es die angemeldeten Nutzer.

Mittlerweile ist auch ein Betreiber für das Café gefunden, ob alle Außenanlagen dann aber fertig sein werden, darauf will sich Kulturdezernentin Hannelore Haase nicht festlegen. Alles perfekt muss ja auch nicht sein.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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