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Es war einmal in einer Garage...

Freitag, 23. Mai 2014, 12:26 Uhr
Geschichten von erfolgreichen Garagenfirmen, fast schon moderne Mythen, gehören eigentlich eher nach Amerika. In kleinerem Rahmen kann man sie aber auch im Südharz finden...

Die Firma Südharzer Industrietechnik (SIT) hat eine solche Geschichte hinter sich. Vor knapp drei Jahren mieteten sich Nico Aderhold und Lutz Grunert in eine Garage in der Rothenburgstraße ein. Damals hatten sie keine Heizung, kaum Material und brachten neben dem heimischen Werkzeug vor allem viel Enthusiasmus mit.

Heute präsentierte man sich zum Tag der offenen Tür der Kundschaft. Die nnz hat die Chance genutzt und auch einmal vorbeigeschaut. Inzwischen beschäftigt die Firma elf Mitarbeiter, die im ganzen Südharz Wartungsarbeiten durchführen und Industriekomponenten fertigen, vor allem hydraulische und pneumatische Teile. Aus der Garage ist man längst ausgezogen und kann mit Halle und Werkstatt auf 1200 qm Lager- und Produktionsfläche zurückgreifen. Neben den großen der Region wie Eaton oder Feuerpowertrain gehören auch Privatkunden, etwa Bauern aus der Region, zum Kreis der Auftraggeber.

In der Garage fing alles an (Foto: Angelo Glashagel) In der Garage fing alles an (Foto: Angelo Glashagel)

Das man derartig erfolgreich sein würde, hatte man nicht erwartet. "Vier bis fünf Mitarbeiter das konnten wir uns vorstellen, inzwischen sind wir elf und gut ausgelastet", sagte Geschäftsführer Nico Aderhold. Der Erfolg lässt sich natürlich an der Autoindustrie festmachen, die auch Geschichten wie die von Feuerpowertrain und anderen Größen der Region ermöglicht hat. Aber für die Geschäftsführer ist das nicht das wichtigste. "Wir haben enorme Fachkompetenz und sind immer, auch am Wochenende, erreichbar", sagte Lutz Grunert. Wichtig sei auch, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlten und gerne zur Arbeit kämen, ergänzte sein Kollege Nico Aderhold.

Der Anspruch an sich selbst gilt nicht nur gegenüber Geschäftskunden, wie Mitarbeiter Uwe Kulbe erzählte "Wenn ein Bauer, gerade in der Erntezeit, ein Problem hat und irgendein hydraulisches Teil ersetzt oder repariert werden muss, dann kann der nicht eine Woche warten", so Kulbe.

Für die Zukunft hofft man bei SIT vor allem darauf das eigene Niveau halten zu können. Auch die Ausbildung von Lehrlingen möchte man gern in Angriff nehmen, doch das brauche Zeit und Planung und momentan sei einfach zu viel zu tun. "Schließlich sollen die jungen Leute dann auch was lernen und nicht nur Kaffee holgen geschickt werden, weil man gerade keine Zeit für sie hat".
Angelo Glashagel
Autor: red

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