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nnz-Betrachtung: Déjà-vu in Nordhausen

Mittwoch, 30. April 2014, 09:45 Uhr
Erinnern sie sich noch? Gleich nach der Währungsunion und schon kurz davor? Da eröffneten die ersten Baumärkte in den neuen Bundesländern in Zelten. Das waren historische Ereignisse! Heute konnte der Beobachter in Nordhausen ein Déjà-vu erleben...

Eröffnung zelebriert (Foto: nnz) Eröffnung zelebriert (Foto: nnz)

An der Halleschen Straße wurde zu einem Presse-Empfang eingeladen. Dort hat sich jetzt die Marke "toom" eingenistet und ist damit der dritte Anbieter von Bohrmaschinen und Zement an diesem Standort.

Wie bemerkt. Vor 24 Jahren, damals noch ausgestattet mit einem friedlich-revolutionären Schwung, waren Baumarkt-Eröffnungen noch historische Momente. Und heute? Heute auch, denn an diesem sonnigen Mittwochmorgen fanden sich Menschen ein, die in der Region in Politik und Wirtschaft das Sagen haben. Oder zumindest denken, dass sie das haben.

Ein Oberbürgermeister, ein Amtsleiter, Stadträte, zwei Landtagsabgeordnete auf Wahlkampftour sogar, Vertreter des Nordhäuser Unternehmerverbandes, Vorstände von Genossenschaften und Banken. Es war nahezu überwältigend. Und dabei ging es nur um die Umwidmung, um neue Farben für das CI, denn die Bohrmaschinen oder der Zement ist der gleiche wie bei Hellwig oder Herkules. Aber in Nordhausen werden bekannterweise auch Supermarktsanierungen zu kommunalpolitischen Höhepunkt umfunktioniert.

Bleibt zu hoffen, dass die Qualität des zweiten "toom"-Baumarktes nicht jenes Niveau erreicht, das nach der Übernahme des Marktkauf-Baumarktes von vielen Kunden konstatiert wurde.

Presse-Empfang (Foto: nnz) Presse-Empfang (Foto: nnz)

Ein Wort noch an die Gäste, vor allem jene, die von unseren Steuern bezahlt werden: Man muss nicht jede Einladung annehmen. Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2014 und für viele Menschen im Südharz sind Baumarkt-Neueröffnungen nun tatsächlich keine historischen Momente mehr.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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