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FASD kann vermieden werden

Donnerstag, 05. September 2013, 09:40 Uhr
Seit dem 9. 9. 1999 findet jährlich der internationale Tag des alkoholgeschädigten Kindes statt. Zum einen, dass diese besonders unserer Unterstützung bedürfenden Kinder nicht „vergessen“ werden und zum anderen als Präventionskampagne und Aufruf „kein Alkohol in der Schwangerschaft“. In Sülzhayn wird daran erinnert...


Fetale Alkoholspektrumsstörungen (FASD) zählen zu den häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland. Es werden rund 4.000 Kinder jährlich mit diesem Syndrom in Deutschland geboren. Aufgrund vieler bisher nichtdiagnostizierter Fälle und ausgehend von internationalen Studien wird eine tatsächliche Anzahl von 10.000 FASD-Betroffenen pro Jahrgang vermutet.

FASD ist eine vermeidbare Behinderung, denn sie wird ausschließlich durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft verursacht. Acht von zehn Kindern mit angeborenen alkoholbedingten Schädigungen sind lebenslang auf Betreuung angewiesen.

Auf Initiative der Bundesdrogenbeauftragten, Frau Dyckmans, wurden Leitlinien zur Diagnostik der Fetalen Alkoholspektrums-Störungen durch ein Expertengremium Anfang dieses Jahres veröffentlicht. Die Chefärztin des KMG Rehabilitationszentrums Sülzhayn, Frau Dr. Hoff-Emden, hat als Fachfrau an dieser Expertenkommission teilgenommen.

Im Rehazentrum in Sülzhayn sind im vergangenen Jahr über 30 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nach neu entwickeltem Konzept durch das multiprofessionelle Team, welches sich permanent dazu fortbildet, behandelt worden. Die Möglichkeit der Behandlung stellt ein Alleinstellungsmerkmal für die Klinik dar. Die Chefärztin berichtet, dass daher zur Behandlung viele Pflege und Adoptiveltern mit ihren Kindern aus ganz Deutschland kommen.

Für die Eltern finden regelmäßig Seminare statt und die betroffenen Kinder und Jugendliche werden häufig erstmalig über die Tragweite ihrer Erkrankung informiert. Ziel ist die frühestmögliche Diagnostik und adäquate Förderung der FASD Betroffenen sowie die Etablierung einer über das Kindesalter hinausgehende multiprofessionelle sozialmedizinische Begleitung und Betreuung.

Ein Netzwerk mit medizinisch-therapeutischen Einrichtungen, Schulen, Jugendämtern und der Justiz ist im Aufbau. Die Mitarbeiter des Rehabilitationszentrums sind stolz darauf, dass „ihre Klinik“ Projekt des Monats, initiiert von der Bundesdrogenbeauftragten Dr. Mechthild Dyckmans, geworden ist.

Kontaktadresse:
Dr. med. Heike Hoff-Emden
KMG Rehabilitationszentrum Sülzhayn GmbH
Neurologische Rehabilitation für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Am Haidberg 1
99755 Ellrich/ OT Sülzhayn
Telefon 036332-81037
Telefax 036332-81057
reha-suelzhayn@kmg-kliniken.de

Mehr Infos im Netz:
  • http://drogenbeauftragte.de/drogenbeauftragte/projekt-des-monats/kmg-rehabilitationszentrum-in-suelzhayn-behandelt-kinder-mit-fasd.html
  • www.kmg-kliniken.de
Autor: red

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