nnz-online

Rückblick auf die Schuldiskussion

Freitag, 28. Juni 2013, 14:22 Uhr
Die Diskussion mit Experten und Einwohnern der Gemeinde Harztor zum Thema Gemeinschaftsschule lobt Landrätin Birgit Keller als einen Schritt in die richtige Richtung. Der Blick aus Sicht der Nordhäuser Kreisverwaltung...


„Dieser offene und breite Austausch von Argumenten in der gestrigen Sitzung bestätigt mich in meiner Auffassung, dass es wichtig und notwendig ist, schwierige künftige Prozesse immer gemeinsam mit Betroffenen zu diskutieren“, sagt Birgit Keller. „Klar ist eines geworden: Der Neuaufbau einer Gemeinschaftsschule kann nur klappen, wenn Lehrer, Eltern und Schüler dahinter stehen, dieses Ziel gemeinsam verfolgen und dann auch umsetzen.“

Die Landrätin als Vertreterin des zuständigen Schulträgers bleibt dabei, dass beide Grundschulen in der Gemeinde Harztor in den kommenden Jahren erhalten bleiben. Dies ist nach den vorliegenden Vorausberechnungen der Schülerzahlen auch ohne Probleme möglich: Beide Grundschulen werden bis 2018 nur leicht an Schülern verlieren und sind damit nicht in ihrer Existenz gefährdet. „Was jedoch die Zukunft der weiterführenden Schule betrifft bin ich der Überzeugung, dass die Einwohner der Gemeinde Harztor sich für einen Schulstandort entscheiden müssen – Niedersachswerfen oder Ilfeld“, so Birgit Keller. „Denn weder doppeltes Lehrerpersonal steht zur Verfügung noch kann sich der Landkreis die Kosten für zwei weiterführende Schulen in Harztor leisten.“

Wie vom Kreistag beschlossen, wird die Außenstelle des Herder-Gymnasiums in Ilfeld zum Schuljahresende geschlossen. Die Prognosen für die Weiterentwicklung der Schülerzahlen in der Regelschule Niedersachswerfen sind solide. Die derzeitige Anzahl von 184 Schülern wird bis 2018/19 nur leicht sinken auf 174 Schüler. „In den kommenden Jahren ist die Regelschule damit gesichert und nicht in Frage gestellt, wie es an manchen Stellen öffentlich zu hören ist“, so die Landrätin. Eine mögliche Alternative zur Fortführung der Regelschule ist aus ihrer Sicht auch die Umstellung auf eine Gemeinschaftsschule:

„Wenn es gewollt ist und gemeinsam gelingt, beispielsweise eine Gemeinschaftsschule mit gymnasialem Zweig aufzubauen, könnten wir noch Schüler hinzugewinnen, die sonst bereits ab der 5. Klasse in die Gymnasien nach Nordhausen abwandern würden“, sagt die Landrätin. „Ich halte es jedoch nicht für sinnvoll, parallel neben der Regelschule Niedersachswerfen in Ilfeld eine Gemeinschaftsschule aufzubauen. Dafür sind einfach nicht genügend Schüler da und auch die Finanzmittel des Kreises sind begrenzt.“

Die Schulverwaltung des Landkreises wird die Diskussion in Harztor weiter begleiten. Landrätin Keller: „Am Ende trifft die Entscheidung natürlich der Kreistag, aber wir wollen, dass alle Betroffenen gemeinsam über Möglichkeiten miteinander im Dialog bleiben und erst danach Entscheidungen getroffen werden.“
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de