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Schulart und Standortfrage

Donnerstag, 27. Juni 2013, 21:19 Uhr
Es gab bereits Gespräche mit der Schulleitung und verschiedenen Eltern. Gesucht wird ein tragfähiges Konzept, sagte Stephan Klante, Bürgermeister der Gemeinde Harztor, heute zur Eröffnung der Informationsveranstaltung mit dem Thema „Harztor macht Schule“. Dabei ging es aber auch um den Schulstandort...


Rund 140 Bürgerinnen und Bürger kamen heute Abend in den „Sachswerfer Handwagen“, um etwas über die Errichtung einer Gemeinschaftsschule zu erfahren. Dafür spricht das längere gemeinsame Lernen und der Erhalt von Schulstandorten im ländlichen Raum, erläutert Matthias Hampe, Regionalberater Schulamtsbezirk Nord. Bereits 2009 fiel die Entscheidung im Freistaat eine Gemeinschaftsschule zu etablieren.

Ab dem kommenden Schuljahr 2013/ 2014 wird es insgesamt 31 Einrichtungen dieser Schulart in Thüringen geben und es werden mehr. Dafür muss eine Arbeitsgemeinschaft mit allen Beteiligten gründete werden, die dann ein pädagogisches Konzept erarbeitet. Innerhalb von sechs Monaten könnte dann beispielsweise aus einer Regelschule eine Gemeinschaftsschule werden.

In der anschließenden Diskussion wurde, nach der Aufzählung der vielen Vorteile, nach den Nachteilen gefragt. So haben die Schülerinnen und Schüler einer Gemeinschaftsschule mehr Stunden und diese Schulart macht mehr Arbeit für die Lehrer und auch für die Eltern, sagte Frank Roßner, Referent für Gemeinschaftsschulen, der thüringenweit beratend tätig ist.

Köthe (Foto: S. Witzel) Köthe (Foto: S. Witzel)

Große Bauchschmerzen dabei hat der Niedersachswerfer Regelschuleiter Hans-Peter Köthe. Zum einen gibt es die Möglichkeit einer Nichtversetzung erst nach der 8. Klasse, zum anderen stellte er die Frage, ob die Schule diese Umgestaltung überhaupt leisten kann. Der Regelschulort Niedersachswerfen wird aufgrund der Schülerzahlen immer auf der Kippe stehen, erläuterte der engagierte Schulleiter. Er sieht mehr Vorteile in einer kleinen Regelschule, verschließt sich jedoch nicht der Idee der Umgestaltung.

Er stellte dann auch eine entscheidende Frage: Wo soll die Gemeinschaftsschule entstehen? In Ilfeld oder in Niedersachswerfen?

Diskussion um Schulart und Standort (Foto: S. Witzel) Diskussion um Schulart und Standort (Foto: S. Witzel)

Auch Landrätin Birgit Keller sieht in dieser Frage das Hauptproblem. Im Landratsamt wurde mit der Schulnetzplanung für die Jahre 2015 bis 2020 begonnen. Dabei sollen die Grundschulen in den Gemeinden so lange wie möglich erhalten werden. Der Gemeinderat muss sich so schnell wie möglich für einen zukünftigen Schulstandort entscheiden, das Geld für alle drei Schulgebäude wird nicht reichen, sagte Keller. Für sie ist eine Grundschule in Ilfeld und der Rückbau des Gebäudes, sowie eine Grundschule und eine Regelschule oder Gemeinschaftsschule in Niedersachswerfen vorstellbar, erklärte die Landrätin auf Nachfrage.

Die Anwesenden konnten zum Abschluss der Informationsveranstaltung über die Errichtung einer Gemeinschaftsschule abstimmen. Von den abgegebenen Wahlzetteln stimmten 48 gegen eine Gemeinschaftsschule und 40 dafür.
Sandra Witzel
Autor: red

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