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Jetzt schon an den Winter denken

Freitag, 07. Juni 2013, 12:56 Uhr
„Leider wird ein Teil der Beschäftigten immer noch bei Einbruch der kalten Jahreszeit entlassen, weil die Arbeit in den sogenannten Außenberufen eingestellt wird“, erläutert Gerhard Böhme Teamleiter der Arbeitsvermittlung in der Nordhäuser Arbeitsagentur die Situation...

Beratung jetzt (Foto: AA) Beratung jetzt (Foto: AA)
Teamleiter Gerhard Böhme plädiert für durchgängige Beschäftigung

Dies bedeute gleichzeitig, dass Arbeitnehmer Arbeitslosengeld in Anspruch nehmen müssen. „Über 90 Prozent der Beschäftigten werden zwar zum Frühjahr regelmäßig wieder eingestellt. Doch der lange Winter hat die Ansprüche auf Arbeitslosengeld stark schmelzen lassen.“

In vielen Fällen sei deshalb heute schon erkennbar, dass die zum Ende des Jahres noch verfügbaren Arbeitslosengeldansprüche über die Zeit der nächsten Winterperiode nicht ausreichen. Ein neuer Anspruch hingegen erfordere immer eine Beschäftigung von mindestens 12 Monaten innerhalb der letzten zwei Jahre vor Arbeitslosigkeit. Diese Voraussetzung dürften Ende des Jahres einige Arbeitnehmer im Baugewerbe und in Land- und Forstwirtschaft nicht erfüllt haben. Bei Entlassung sei damit der Gang zum Jobcenter vorprogrammiert. „Es gibt durchaus eine bessere Alternative als Hartz IV“, meint Böhme und verweist auf die Möglichkeit von Zwischenbeschäftigungen.

Gemeinsam mit den Kammern werbe man auch in den Unternehmen dafür, den Beschäftigten den Weg zum Jobcenter zu ersparen und Entlassungen zu vermeiden. So stelle man außerdem sicher, dass die eigenen Leute über den Winter nicht zur Konkurrenz abwandern.

Arbeitnehmer sollten sich rechtzeitig beraten lassen und die Jobangebote der Arbeitsagentur vor Ort nutzen. Auch über die Jobbörse im Internet könne man sich zu freien Stellen informieren.

Arbeitgebern rät Teamleiter Böhme, die Zeit ab Dezember neben dem möglichen Saison-Kurzarbeitergeld sinnvoll für die Qualifizierung des Personals zu nutzen. So habe man vor allem die Möglichkeit anstehende Weiterbildungen von Mitarbeitern zu realisieren - Ein aus seiner Sicht wesentlicher Aspekt für die Wettbewerbsfähigkeit eines jeden Unternehmens.

„Die Qualifizierung Beschäftigter, insbesondere Ungelernter oder Älterer kann unter bestimmten Voraussetzungen durch die Arbeitsagentur finanziell unterstützt werden“, meint Gerhard Böhme. Ratsam sei, sich rechtzeitig bei den Ansprechpartnern im Arbeitgeber-Service zu informieren, so könne man gut vorbereitet dem nächsten Winter entgegen sehen.
Autor: red

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