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Alle an einem Strang

Freitag, 07. Juni 2013, 12:06 Uhr
Aus Mitteln des Regionalbudgets hatte der Verein für Wirtschaftsentwicklung der Region Nordhausen im August vergangenen Jahres den Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser beauftragt, ein Konzept für den naturnahen Tourismus in der Nordhäuser Region zu erarbeiten. Wir haben mal für Sie hineingeschaut...


Insbesondere sollten dabei eine Zielgruppenanalyse, eine Definition der verschiedenen Themenfelder herausgestellt sowie Vorschläge für die Entwicklung der Infrastruktur und die Vernetzung von regionalen Anbietern und Akteuren erarbeitet werden.

Mit diesem Projekt sollen wichtige Impulse für einen landschaftsbezogenen Tourismus und regionale Wirtschaftskreisläufe unter Einbeziehung von Handwerk und Gewerbe gegeben werden. Und das sind erste Ergebnisse, die in der Studie festgehalten sind: Es besteht Handlungsbedarf bei der professionellen Vernetzung und Vermarktung bei Anbietern des naturnahen Landtourismus. Es müssen spezifische Land- und Naturerlebnisse im Tourismus initiiert bzw. öffentlichkeitswirksam gemacht werden und zielgruppenorientiert ausgebaut werden. Wertschöpfungsketten zwischen Gastgewerbe, Landschaft, Events müssen genutzt und stärker vernetzt werden.

Klar herausgestellt wurde zudem, dass Erlebnisangebote im naturnahen Tourismus sich an den natürlichen, landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten der Südharzer Region orientieren müssen. Für die Akteure in diesen nun beginnenden Prozessen wird die weitere Entwicklung des Naturparks Südharz einen zentralen Stellenwert einnehmen. Mit der Marke Naturpark wird es möglich sein, viele Funktionalitäten, viele Prozesse und viele Vorhaben anzudocken, um damit eine Einheit für eine touristische Region zu erhalten, sozusagen naturnaher Tourismus aus einem Guss.

Positiv auswirken wird sich das geplante Besucherleitsystem für den Naturpark entlang der Autobahn A 38 und anderer Straßen. Wenn es gelingt, Touristen, die sich für einen naturnahen Aufenthalt interessieren, in die Südharz-Region zu “locken”, dann wird - auch das macht die Konzeption deutlich - die eigentliche Arbeit aller Akteure erst beginnen. Es müssen gemeinsam die Voraussetzungen geschaffen werden, dass zum Beispiel Wandern, Reiten oder Radfahren für die Gäste zu einem Erlebnis wird. Hier sind Maßnahmen in die touristische Infrastruktur ebenso notwendig wie eine Vermarktung regionaler Produkte, möglichst unter einer Dachmarke.

Erfolg wird der naturnahe Tourismus in der Südharz-Region nur dann haben, wenn an einem Strang gezogen wird. Aufgerufen sind dazu Gasthöfe, Pensionen, Hotels, Bauernhöfe genauso wie Tourismusverbände, Direktvermarkter oder eben auch der Lebensmitteleinzelhandel. Hier gibt es enormen Nachholebedarf, wie in der Konzeption ausgewiesen ist: “Ziel des Konzeptes zum naturnahen Tourismus ist, den Tourismus in der ländlichen Region Nordhausens zu integrieren. Aufgrund der stagnierenden Übernachtungszahlen und der geringen Auslastung der Schlafkapazitäten lassen sich Defizite im Bereich des Tourismus ausmachen, obwohl die ländliche Region Nordhausens alle Voraussetzungen bietet, die für einen naturnahen Tourismus optimal sind.”

Mit der Erarbeitung dieser Konzeption ist ein erster Schritt in die richtige Richtung getan. Sie soll als Impuls und als erste Handlungsanleitung verstanden werden. Mit Leben ausfüllen, realisieren, das müssen die Akteure in der Region selbst - und zwar gemeinsam.
Autor: red

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