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Welcome-Center wird begrüßt

Freitag, 07. Juni 2013, 11:36 Uhr
Aufgrund der demographischen Entwicklung ist auch die Thüringer Wirtschaft immer mehr auf Zuwanderung angewiesen. Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern wird für die Betriebe zunehmend zu einer Herausforderung. Bereits jedes dritte Unternehmen sieht im Fachkräftemangel ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt...


„Die Firmen müssen künftig alle Potentiale ausschöpfen und bei der Suche nach Auszubildenden oder Fachkräften neue Wege gehen“, mahnt IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser. Dabei spiele vor allem das Thema Zuwanderung eine wichtige Rolle.

In erster Linie müsse es gelingen, die Migranten erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Seit 2012 sei hier mit dem Anerkennungsgesetz ein wichtiger Schritt getan. „Erste Erfahrungen zeigen, wer das Anerkennungsverfahrungen erfolgreich durchlaufen hat, verbessert entscheidend seine Situation auf dem Arbeitsmarkt“, erläutert der IHK-Chef.

Um es ausländischen Fachkräften zu erleichtern, in Deutschland Fuß zu fassen, wirbt Grusser für eine bessere Willkommenskultur und unterstützt die Forderung nach „Welcome-Centern“ zumindest in größeren Städten: „Eine geeignete Maßnahme wäre die Schaffung von zentralen Anlaufstellen für die Neuankömmlinge für administrative Fragen und Informationen rund um das Leben in Deutschland“.

Einige Unternehmen im Freistaat gingen bereits mit gutem Beispiel voran und unterstützten Mitarbeiter mit Migrationshintergrund bei der Bewältigung ihres Alltags. Neben Deutschkursen gehörten auch Weiterbildungsmaßnahmen zum Angebot. Zum Teil setzten die Betriebe auf Patenmodelle für den besseren Einstieg und die Integration im Ausbildungs- oder Arbeitsfeld.

Auch die IHK Erfurt sei auf der Suche nach Fachkräftenachwuchs und vermittelt mit dem Projekt „LEA“ seit zwei Jahren ausländische Azubis an Thüringer Firmen. Am 2. Juli 2013 begrüßt die IHK gemeinsam mit Wirtschaftsminister Matthias Machnig erneut ungarische und polnische Jugendliche, die in Betrieben Mittel- und Nordthüringens ihre duale Berufsausbildung beginnen.

Die oft angesprochene Willkommenskultur werde hier schon aktiv gelebt – Integration im örtlichen Fußballverein, Patenmodelle mit Mitarbeitern und betriebsinterne Deutschkurse erleichterten den Jugendlichen das „Ankommen“ im neuen Land.
Autor: red

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