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Der Wolf kehrt zurück

Mittwoch, 08. Mai 2013, 15:34 Uhr
Der Freistaat rüstet sich für die Einwanderung von Wölfen ins Landesgebiet. Eine Arbeitsgruppe unter Vorsitz des Thüringer Ministeriums für Landwirt­schaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) hat einen Wolf-Managementplan erarbeitet, der die Zuständigkeiten und den Umgang mit möglichen Konflikten regelt...


„Wir nehmen die Sorgen von Landnutzern und Öffentlichkeit ernst. Mit diesem Plan wollen wir betroffene Berufsgruppen unterstützen und den Menschen ihre Ängste nehmen“, sagte Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz heute anlässlich der Vorstellung der Managementplans in Erfurt.

Der Managementplan für den Wolf in Thüringen legt den finanziellen Ausgleich bei Rissschäden fest, benennt Gutachter im Freistaat, den Ablauf der Schadensregulierung sowie die zuständigen Meldestellen. Als zentrale Meldestelle wird die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie in Jena dienen. Weitere Themen des Plans sind das zukünftige Wolfs-Monitoring, die Schadensprävention und die Öffentlichkeitsarbeit.

„Auch wenn die Rückkehr des Wolfes sicherlich von Konflikten begleitet sein wird, dürfen wir nicht vergessen, dass er Teil einer intakten Natur ist und wir zu seinem Schutz verpflichtet sind. Im Sinne des Artenschutzes wäre die Wiederkehr des Wolfs ein Erfolg“, sagte der Umweltminister.

Hintergrund: Experten rechnen damit, dass der Wolf in naher Zukunft auch nach Thüringen einwandern wird, da der Freistaat an Bundesländer mit Wolfsvorkommen grenzt und der Art einen geeigneten Lebensraum bietet. Nachdem der Wolf über 100 Jahre lang in Deutschland als ausgerottet galt, breitet er sich seit über einem Jahrzehnt von Westpolen und Sachsen her zunehmend aus. In Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hat sich der Wolf bereits etabliert. In fünf weiteren Bundesländern gibt es erste Nachweise der Art.

Um auf die Ankunft des Wolfs vorbereitet zu sein, hat Thüringen frühzeitig eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Der Arbeitsgruppe Wolf Thüringen gehören neben Vertretern des TMLFUN auch Mitarbeiter der Landesanstalten für Umwelt, Landwirtschaft und ThüringenForst, sowie Wissenschaftler und Vertreter von Landnutzer- und Naturschutzverbänden an.
Autor: red

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