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Ich komme gern wieder (1)

Donnerstag, 14. Februar 2013, 00:45 Uhr
Das Bündnis gegen Rechts im Kyffhäuserkreis hatte gestern den Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland in Sondershausen zu Gast...


Ich komme gern wieder (1) (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Ich komme gern wieder (1) (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Auf Einladung der Landrätin des Kyffhäuserkreises Antje Hochwind (SPD) und des „Bündnis gegen Rechts im Kyffhäuserkreis“ war Stephan J. Kramer, Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, zu Besuch in den Kyffhäuserkreis nach Sondershausen gekommen. Im Kyffhäuserkreis ist seit über zwölf Jahren das Bündnis gegen Rechts aktiv. Unter dem Motto „Gemeinsam aktiv gegen Rechtsextremismus“ wird über Partei- und Religionsgrenzen hinweg ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt.

Dieses Bündnis erhielt am 26. November 2012 den Regine-Hildebrandt-Preis in Berlin für seine Aktivitäten. Bei der Verleihung damals, kn berichtete (Von der Preisübergabe), hielt Kramer die Laudatio. Nun möchte er gern das Bündnis und den Kreis näher kennen lernen und weilt aus diesem Grund in Sondershausen. Zum Abschluss des heutigen Empfangs sagte er, "ich bin so herzlich aufgenommen worden und habe noch nicht genug gesehen, dass ich gern wieder kommen werde."

Ich komme gern wieder (1) (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Ich komme gern wieder (1) (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Landrätin Hochwind konnte zahlreiche Gäste und Mitglieder des „Bündnis gegen Rechts im Kyffhäuserkreis“ begrüßen, so den Initiators Georg Schäfer, der als Vorsitzender des Vereins Starthilfe zur Gründung aufgerufen hatte. Neben politischen Vertretern wie Bundestagsmitglied Kersten Steinke (Die Linke), Landtagsmitglied Dorothea Marx (SPD), Babette Pfefferlein (Landessprecherin Bündnis 90/Die Grünen) auch die Bürgermeister von Bad Frankenhausen (Matthias Strejc- SPD), Ebeleben (Uwe Vogt - SPD) und natürlich der quasi Hausherr des Carl-Schroeder-Saals, Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU) und seine 1. Beigeordnete Cornelia Kraffzick (SPD). Mit Superintendenten Kristof Balint und Pfarrer Günter Albrecht waren auch die Vertreter der Kirchen anwesend. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die Kyffhäusersparkasse, die mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Ulrich Heilmann vertreten war.

Nach der Begrüßung verwies Hochwind auf die vielen Opfer des 2. Weltkrieges und rief zu einer Schweigeminute auf. Hochwind stellte klar, dass der Kampf gegen Rechts für sie eine Herzensangelegenheit ist. Weiter sagte sie:



Ich komme gern wieder (1) (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Ich komme gern wieder (1) (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Kreyer betonte, es waren bei der Machtergreifung der Nazis zu wenige Deutsche, die sich dagegen gestellt haben. Kreyer rief auf wachsam zu sein.



Kreyer übergab nach seiner Begrüßungsrede einen Bad über jüdische Geschichte in Sondershausen.

Ich komme gern wieder (1) (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Ich komme gern wieder (1) (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

In seinen Grußworten begründete Kramer, warum er diese Einladung heute nach Sondershausen angenommen hat. Mit Blick auf Dresden sagte er, Erinnerung darf nicht zum Selbstzweck werden. Es sei ein sehr würdiger Tag heute hier in Sondershausen beim Bündnis gegen Rechts zu sein. Er sprach den Dank an das Bündnis aus, hier auf die Straße zu gehen. Im weiteren Verlauf seiner Rede warnte er, Rechtsextremismus ist kein Phänomen des Ostens. Das gab es auch schon im Westen Deutschlands in den 50er, 60er und 80er Jahren.



Interessant seine Meinung zum NPD-Verbot: Es ist eine unsinnige Forderung und es wird vor Gericht eine Niederlage De Luxe geben. Rechtes Gedankengut kann man nicht verbieten, man muss es bekämpfen. "Wir brauchen einen politischen Wechsel", so seine Forderung.

Nach den Festreden gab es einen interessanten Vortrag von Bettina Bärnighausen, Museumsmitarbeiterin des Schlossmuseums, über jüdische Geschichte. Von der sehr interessanten Gesprächs- und Diskussionsrunde wird kn in einem gesonderten Beitrag berichten.
Autor: khh

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