nnz-online

Mosaiksteine der Geschichte gesucht

Mittwoch, 22. August 2012, 09:36 Uhr
Das Thüringer Justizministerium ruft zur Mitarbeit an der „Thüringer Straße der Menschenrechte und Demokratie“ auf.

Wer an Menschenrechte und Demokratie in Thüringen denkt, dem fallen sofort die Wartburg oder Weimar ein. Aber Thüringen war schon immer viel mehr als die Summe seiner Leuchttürme. Erst wenn man auch die vielen kleinen wertvollen Steinchen entdeckt und mit den großen zusammenfügt, entsteht ein einmaliges Mosaik. Das macht den Reiz dieses Landes aus.

Beispiele dafür findet man in der Kunst, der Literatur oder der Wissenschafts- und Industriegeschichte. Bei der Suche nach den Wurzeln von Demokratie und Menschenrechten in Thüringen ist es nicht anders.

Es gibt viele stille oder verborgene Zeugen der Entwicklung von Demokratie und Menschenrechten. Wahrscheinlich kennt fast jeder einen von ihnen.

Einen Platz, wo sich einst Menschen trafen, um einen Bund gegen die Willkür von oben zu schmieden. Ein Versteck, wo man verfolgte Menschen verbarg. Ein Haus, das zum Treffpunkt wurde für Gleichgesinnte, die sich Gedanken machten über die Entwicklung der Gesellschaft. Oder ein Sachzeugnis, das von solchen Ereignissen berichtet.

Es geht nicht um bestimmte Epochen, Themen oder Gegenden. Sondern wichtig ist, dass die zusammengetragenen Mosaiksteine gemeinsam ein Bild ergeben. Das Bild eines Landes, in dem Zivilcourage, Menschenrechte und der Demokratie eine lange und erzählenswerte Geschichte haben..

Im Jahr 2013 wird die Thüringer Verfassung 20 Jahre alt. Ein schöner Anlass, solche Mosaiksteine der Entwicklung von Demokratie und Menschenrechten aufzuspüren und mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Gesucht werden vor allem bisher weniger bekannte Zeugnisse, Orte oder Ereignisse, die mit dem Einsatz für eine humanere Gesellschaft, für die Verbreitung sozialer und demokratischer Ideen verbunden sind.

Das Thüringer Justizministerium hat sich gemeinsam mit Partnern zur Aufgabe gestellt, diese Orte zu einer „Thüringer Straße der Menschenrechte und Demokratie“ zu verbinden und sie so im Gedächtnis der nachkommenden Generationen zu verankern. Alle Thüringerinnen und Thüringer sind deshalb aufgerufen, sich auf Spurensuche zu begeben und einen Vorschlag für einen besonderen Ort auf der Thüringer Straße der Menschenrechte und Demokratie einzureichen. „Reden Sie mit Nachbarn, Freunden, Angehörigen, Mitgliedern der Heimat- und Geschichtsvereine, den Archivaren in Ihrer Gemeinde und lassen Sie uns teilhaben an der historischen Verwurzelung der Demokratie in Ihrem Heimatort“, fasst Thüringens Justizminister Holger Poppenhäger das Anliegen zusammen.

Nur gemeinsam ist es zu schaffen, möglichst viele dieser Mosaiksteine zu finden und daraus ein farbenfrohes Bild entstehen zu lassen, in dem sich die Menschen wiedererkennen. Ihre Ideen und Ihr Wissen werden dazu gebraucht.

Interessensbekundungen für die Mitarbeit und Ideen für Stationen der „Thüringer Straße der Menschenrechte und Demokratie“ nimmt das Thüringer Justizministerium telefonisch unter 0361 / 3795-840 oder per Mail unter presse@tjm.thueringen entgegen. Die Pressestelle vermittelt auch gern weitere Gespräche über dieses interessante Projekt.
Autor: nnz

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de