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Neues vom Nordhäuser Mühlgraben

Mittwoch, 14. Dezember 2011, 11:00 Uhr
Obwohl der Mühlgraben 1945 aus dem Stadtbild verschwunden ist, ist das Interesse an dem von Menschenhand geschaffenen Wasserlauf ungebrochen groß, sowohl bei Heimatforschern als auch bei der Stadt und dem Wasserverband. Nun gibt es Neuigkeiten...

Neues vom Mühlgraben (Foto: privat) Neues vom Mühlgraben (Foto: privat)

Dem Heimatforscher Fritz Schmalz ist es zu verdanken, dass der Nordhäuser Mühlgraben nach seiner teilweisen Zerstörung und anschließenden vollständigen Zuschüttung nicht in Vergessenheit geraten ist. Er hatte im Laufe der Jahrzehnte alles Material über den Mühlgraben und die einst dort ansässigen Mühlen zusammengetragen. Seine Dokumentation bildete die Grundlage für den erstmals im Landkreis-Jahrbuch 1999/2000 erschienenen und mit dem Umweltpreis ausgezeichneten Aufsatz „Der Nordhäuser Mühlgraben“, aufgeschrieben von Rainer Hellberg und Fritz Schmalz. 2003 präsentierten die beiden Autoren der Öffentlichkeit das Buch „Der Mühlgraben von Nordhausen – Legende und Wirklichkeit“.

Inzwischen ist die 1. Auflage vergriffen. Die Nachfrage nach dem Buch ist jedoch weiterhin groß. Seitens der Stadt gibt es Visionen, den Mühlgraben in einem Abschnitt wieder entstehen zu lassen, der Wasserverband Nordhausen erwägt den einstigen Verlauf eines Teilstücks in der Altstadt durch Markierung sichtbar zu machen. Denn dieser künstliche Wasserlauf bestimmte nicht nur das Erscheinungsbild der Rolandstadt wesentlich mit, sondern war maßgeblich an der Entwicklung des Handwerks und der Industrie beteiligt. Er schuf die notwendige Voraussetzung für eine dauerhafte Besiedlung und der späteren Entwicklung der Stadt Nordhausen.

Aufgrund der starken Nachfrage fassten sowohl der der Herausgeber als auch Rainer Hellberg den Entschluss, eine überarbeitete Zweitauflage herauszubringen, zumal inzwischen neue Erkenntnisse und weiteres Material zur Verfügung standen. „Das wäre sicherlich auch im Sinne von Fritz Schmalz gewesen. Dass jedoch die Aufarbeitung fast ein Jahr in Anspruch nehmen sollte, daran war vorher nicht zu denken“, so der Autor, der seit dem Tod des bekannten Heimatforschers im Jahr 2005 die Mühlgraben-Thematik allein weiter akribisch verfolgt und komplettiert.

Für die neue Auflage verfassten ältere Nordhäuser Zeitzeugenberichte über ihre Kindheit am Mühlgraben und ergänzten ihre Texte teilweise mit Fotos. Auch die Nachforschungen zur Mühlgraben-Thematik gingen weiter, vor allem bezüglich der an ihm ansässigen Unternehmen und Handwerksbetriebe. Genügend Stoff also, um das Buch zu überarbeiten und zu erweitern. Nun liegt das Ergebnis der mehrmonatigen Arbeit vor. Pünktlich vor dem Weihnachtsfest kommt die stark erweiterte Neuauflage des Buches „Der Mühlgraben von Nordhausen – Legende und Wirklichkeit“ in den Buchhandel.

Statt bisher 100 umfasst die 2. Auflage jetzt 200 Seiten, versehen mit zahlreichen neuen Fotos sowie mehreren Zeichnungen von Fritz Teichmüller, Erlebnisberichten, Firmenhistorie und die Beschreibung alten Handwerks am Mühlgraben - wie das Böttcher, Loh- und Weißgerber- und Mühlenbauhandwerk. Entstanden ist ein lebendiges Zeugnis, das mehr ist als nur eine flüssig geschriebene Geschichte mit vielen schönen Fotos - es ist eine Liebeserklärung ohne Wenn und Aber an den Nordhäuser Mühlgraben wie er einmal war, mit all seinen guten und weniger guten Seiten.

Die 2. Auflage des Buches „Der Mühlgraben von Nordhausen – Legende und Wirklichkeit“ von Rainer Hellberg und Fritz Schmalz, drucktechnisch in vorzüglicher Qualität umgesetzt und herausgegeben vom le petit-Verlag in Nordhausen, ist ab 17. Dezember 2011 im gut sortierten Nordhäuser Buchhandel erhältlich.
Autor: nnz

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