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Russisch zum Anfassen

Dienstag, 11. Oktober 2011, 06:50 Uhr
Russisch, das ist für Gabriele Gorges Leidenschaft. Seit sie selbst Anfang der 80er Jahre die Sprache Puschkins und Putins studiert hat, gibt sie sie als Lehrerin an ihre Schüler weiter. Begeisterung für Land und Leute inklusive...

Spielend Russisch lernen (Foto: privat) Spielend Russisch lernen (Foto: privat)

Am Humboldt-Gymnasium in Nordhausen unterrichtet Gorges derzeit die siebente, neunte und zwölfte Klasse. Russisch ist zweite Fremdsprache an dem nordthüringischen Gymnasium und hält sich seit Jahren die Waage mit Latein und Französisch. Inzwischen sei der Trend zum Erlernen der osteuropäischen Sprache sogar wieder positiv, weiß Gorges.

Dass Russisch mehr ist, als komplizierte kyrillische Schriftzeichen und verzwickte grammatikalische Konstruktionen lernt schnell, wer bei Frau Gorges im Unterricht sitzt. Denn mit Sprache spielen, singen und sogar Pelmeni kochen, gehört ganz selbstverständlich zum Russischlernen dazu. Seit drei Jahren gibt es in Nordhausen einen Schüleraustausch mit einer Partnerschule in St. Petersburg, und die Sprachassistentin aus Nowosibirsk hat gerade ihren Aufenthalt am Humboldt-Gymnasium verlängert.
Da verwundert es nicht, dass Frau Gorges auch bei dem bundesweiten Sprachturnier „Spielend Russisch lernen“ mitmacht. Von Anfang an ist die Schule in Nordhausen dabei und hat in diesem Jahr bereits zum vierten Mal eine der beiden Regionalrunden in Thüringen ausgerichtet. Insgesamt zehn Schulteams waren am 6. Oktober zu Gast, um den Regionalsieger des Bundescups zu ermitteln. Natürlich hofft Gabriele Gorges jedes Jahr, dass Ihre Schützlinge gewinnen, um dann das Humboldt-Gymnasium beim Finale des Sprachturniers auf Schalke zu vertreten.

Doch während in den vergangenen Jahren ihr Team immer undankbarer Zweiter wurde, war es in diesem Jahr nur ein vierter Platz. „Da sind sogar fast Tränen geflossen“ erzählt die Russischlehrerin von ihren enttäuschten Neuntklässlerinnen. Diese waren mit viel Ehrgeiz dabei, mussten sich im Spiel um Platz drei aber einer Mädchenmannschaft aus Worbis geschlagen geben. Sieger in Nordhausen wurde in diesem Jahr ein Team aus Halberstadt.

Für Gabriele Gorges gewinnt immer, wer sich mit Russisch beschäftigt. Ihr Ziel ist es, möglichst viele Schüler für ihre Lieblingssprache zu begeistern. Am liebsten würde sie in Zukunft auch mal in der Abiturstufe Russisch für Anfänger geben. Aber das hat bisher noch nicht geklappt, da gerade die großen Schüler Angst hätten vor den fremden Buchstaben. Da lernen sie lieber Spanisch. Und so versucht Gorges weiter Begeisterung zu wecken mit attraktiven Sprachspielen, informativen Russlandspecials und leckeren Teigtaschen.

Dass der Bundescup „Spielend Russisch lernen“ auch im nächsten Jahr wieder in Nordhausen ausgetragen wird, ist sicher. Das Spiel sei ein „Selbstläufer“, so Gorges, die Schüler würden schon von sich aus danach fragen. Als Anerkennung für ihren Einsatz für das Sprachenspiel darf Gabriele Gorges Anfang November zur 5. Assembleja des Fonds Russkij Mir in St. Petersburg reisen und mit anderen Russischexperten an den Festveranstaltungen und Rund-Tisch-Gesprächen teilnehmen.

In ganz Deutschland haben in diesem Jahr insgesamt 5400 Schüler beim Bundescup mitgemacht. An 240 Schulen wurde die Schulrunde von „Spielend Russisch lernen“ ausgetragen. Noch bis Mitte Oktober laufen die regionalen Runden in 16 deutschen Städten. Der Bundescup „Spielend Russisch lernen“ wird seit 2008 vom Deutsch-Russischen Forum organisiert. Kooperationspartner sind die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, das Goethe-Institut Russland, der Deutsche Russischlehrerverband und der Fachverband Russisch und Mehrsprachigkeit.

Gazprom Germania ist von Anfang an Hauptsponsor des bundesweiten Sprachturniers, das außerdem von der Wintershall Holding, dem Fond Russkij Mir, dem Cornelsen-Verlag, dem FC Schalke 04, Lernidee Erlebnisreisen, der Vertriebsgesellschaft Californian Products mbH und der buch.de internetstores AG gefördert wird.
Autor: nnz

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