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Wege aus dem Schwänzen zeigen

Montag, 10. Oktober 2011, 16:43 Uhr
Der Arbeitskreis Schuldistanzierung hat seine Arbeit unter der Regie der lokalen Koordinierungsstelle im ESF-Modellprogramm "JUGEND Stärken: Aktiv in der Region" aufgenommen.

Die verschiedenen Akteure wie Vertreter von Projekten der Schuldistanzierung, der Agentur für Arbeit, des Jugend- sowie des Ordnungsamts des Landkreises waren sich bei ihrem ersten Treffen darin einig, dass aufgrund der steigenden Zahl von Schulschwänzern ein großer Handlungsbedarf auf diesem Gebiet besteht

„Im Arbeitskreis wurde deutlich, dass die Ursachen für Schuldistanzierung nicht nur auf schulischer Ebene zu sehen sind, sondern auch individuelle, familiäre oder gar gesellschaftliche Problemlagen Auslöser dafür sein können. Damit begründet sich die Teilnahme von verschiedenen Akteuren und Institution, die sich sicher in Zukunft noch erweitern muss“, sagte Marcel Hoffmann von der lokalen Koordinierungsstelle im Landratsamt.

Die im Arbeitskreis vorgestellten „Fachlichen Empfehlungen zum Umgang mit Schuldistanzierung“ des Thüringer Kultusministeriums bewerteten die Teilnehmer als Schritt in die richtige Richtung. In der regen Diskussion nannten die Fachleute spezielle Probleme aus der Praxis: Fehlende bzw. unzureichende statistische Angaben, zu wenig Angebote in der gezielten Prävention insbesondere in Grund- und Regelschulen sowie die Unüberschaubarkeit der Angebote und Zuständigkeiten.

„Die Ergebnisse des Arbeitstreffens sind sicherlich den beteiligten Akteuren schon lange bekannt. Nun ist es Ziel, diese an Ort und Stelle anzusprechen und gemeinsam Lösungen zu finden – auch wenn dies aufgrund der Vielzahl der Akteure und Institutionen keine leichte Aufgabe wird“, so Marcel Hoffmann.

Anvisiert wird nun in den nächsten Schritten, die Schulverweigerer systematisch statistisch zu erfassen, die bestehenden Angebote transparent darzustellen und die Zuständigkeiten klar zu regeln, um eine für jeden einsehbare Übersicht zur Struktur des Netzwerkes Schuldistanzierung zu entwickeln. Vorgesehen ist es dabei, Lehrer, Beratungslehrer, Schüler und Eltern frühzeitig in den Entwicklungs- und Lösungsprozess mit einzubeziehen, um die Zielgruppe und auch die beteiligten Akteure zu sensibilisieren.

Mit dem Arbeitskreis Schuldistanzierung erfüllt die Koordinierungsstelle eine wesentliche Aufgabe des Modellprogramms: die Koordinierung und Steuerung von Projekten, Trägern und Institutionen, die mit benachteiligten jungen Menschen arbeiten und diese unterstützen. Das Modellprogramm wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Europäische Sozialfonds und die Europäische Union gefördern.

Der Landkreis Nordhausen ist dabei eine von bundesweit 35 Modellregionen. Das neue Netzwerk ist ein Ansatz, in dem Fachkräfte Wege aus der Schuldistanzierung betroffener Jugendliche suchen – insbesondere auch am Übergang von der weiterführenden zur Berufsschule. Nähere Information zum Arbeitskreis gibt Marcel Hoffmann in der lokalen Koordinierungsstelle, Telefon 03611/911 537 oder E-Mail mahoffmann@lrandh.thueringen.de.
Autor: nnz

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