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So, 11:17 Uhr
28.07.2002

Tödlicher Schuß in Nordhausen

Nordhausen (nnz). In Nordhausen ist in den frühen Morgenstunden ein Mann erschossen worden. Der tödliche Schuß auf den 30jährigen wurde in der Nähe des Kinos aus einer Polizeiwaffe abgefeuert.


Tatort Kurz nach 4.30 Uhr ging bei der Nordhäuser Polizei ein Notruf ein. Mehrere Männer seien gerade dabei, einen Zigarettenautomat am Kino aufzubrechen. Der Einsatzleiter der Polizei beorderte einen Streifenwagen zum Tatort. Als die beiden mutmaßlichen Täter die Beamten sahen, flüchteten sie zunächst auf das Dach des Kinos, kamen wenig später wieder herunter. Dort soll eine 28 Jahre alte Polizeibeamtin einen der Täter überwältigt und ihm Handfesseln angelegt haben.

Der zweite Täter widersetzte sich seiner Festnahme und warf mit Pflastersteinen nach dem Polizisten. Zuerst setzte der 30 Jahre alte Polizeihauptmeister Pfefferspray ein, der Täter warf erneut. In diesem Moment griff der Polizist zur Dienstwaffe, eine P 10 (9 mm) und gab einen Schuß ab. Das Projektil zerriss dem Mann eine Hauptschlagader in der Nähe des Herzens, er war sofort tot.

Erste Ergebnisse bekannt ?Momentan gehen wir in unseren Ermittlungen von einer Notwehrsituation aus?, so der Sprecher der Mühlhäuser Staatsanwaltschaft, Dirk Germerodt (3. v. r.). Die Behörde hat die Ermittlungen an sich genommen, sie wurde bislang von 32 Kripo-Beamten unterstützt, darunter auch eine Ermittlergruppe des Thüringer LKA. Nach den Vernehmungen der ersten Zeugen und dem Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchung muß davon ausgegangen werden, dass sich der Getötete in Bewegung befand, so dass der Beamte, der den Schuß abgab, mit einem erneuten Angriff rechnen mußte.

Die beiden Polizisten konnten bislang noch nicht vernommen werden, sie werden durch Psychologen betreut. Der getötete Mann wohnt in Nordhausen und ist der Polizei bereits bekannt. Aktenkundig ist er wegen Sachbeschädigung, schwerer Körperverletzung, Bedrohung, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Diebstahls, Unterschlagung und Erpressung. Der zweite Mann aus dem Landkreis Nordhausen ist polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten. Beide kennen sich seit mehreren Jahren und wollten gemeinsam Musik machen. Am Abend waren sie im Jugendklubhaus und blieben dort bis in die Morgenstunden, so Polizei.

Die Polizeibeamten gelten als erfahren. Der 30 Jahre alte Polizeiobermeister fährt sein zwölf Jahren Streife, seine Kollegin (28) ist elf Jahre im Einsatz. Die Ermittlungen seitens der Staatsanwaltschaft werden heute und in den kommenden Tagen fortgesetzt. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von den Vernehmungen der beiden Polizeibeamten.
Autor: nnz

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