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So, 11:38 Uhr
15.06.2025
ULF ZASPEL ERZÄHLT:

Die Sage von den Paulmannschen Teichen bei Ellrich

Zwischen Ellrich und Sülzhayn liegen die „Paulmannschen Teiche“ - ein Naturparadies. Viele glauben, dass die Teiche von den Mönchen des Klosters Walkenried an gelegt wurden, doch dem ist mitnichten so. Wie diese entstanden sind und was das mit dem Namen Ellrich zu tun haben, dazu gibt es eine uralte Erzählung, die Ulf Zaspel kennt...

Paulmannsche Teiche (Foto: U. Zaspel) Paulmannsche Teiche (Foto: U. Zaspel)
Vor langer langer Zeit lebte am Südharz, just in der Gegend wo heute das schöne Harzstädtchen Ellrich liegt, ein reicher Bauer und Waldbesitzer mit dem Namen Ellerich Paulmann. Obwohl er viel Land und Wald sein eigen nannte, war sein Herz hart gegen seine Nächsten. Seinen Bauern und Holzfällern verweigerte er oft den Lohn und trachtete danach immer reicher zu werden.

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Endlich erzählten seine Leute Ihr Schicksal dem Harzgeiste, dem Herren über den Harz und sein Vorland. Der Harzgeist beschloss, dem bösen Bauern Ellerich Paulmann eine Lehre zu erteilen und gleichzeitig den armen Leuten ein Einkommen zu schaffen. Da der Bauer Paulmann seine Holzfäller oft heimlich belauschte, hörte er wie einer zum anderen sprach,....…

„Du ich weiß wo der Harzgeist seine Schätze vergraben hat. Hier hart am Südharze, beim Örtchen Sülzhayn“, diese Worte waren genau für die Ohren von Ellerich Paulmann bestimmt! Als Ellerich Paulmann dies hörte, ließ er überall am Harz Leute anwerben um nach den Schätzen des Harzgeistes zu suchen. Damit niemand merkte, dass er die Schätze des Harzgeistes suchte, erzählte er es ging um die Anlage von Fischteichen.

So entstanden überall rund um das spätere Ellrich die Fischteiche, die wir heute noch kennen. Und so suchte der habgierige Bauer jahraus jahrein nach den Schätzen des Harzgeistes und konnte diese doch nicht finden. Die Leute nannten die entstandenen Löcher bald nur noch spöttisch „Paulmanns Teiche“ oder auch „Paulmannsche Teiche“.

Sein gesamtes Vermögen gab er für die törichte Suche nach den Schätzen des Harzgeistes aus und wurde doch nicht fündig. Als er kein Geld mehr hatte, verschwor er gar dem Teufel seine Seele, damit Ihm dieser weiter beim Teichbau rund um Ellrich half. Dies geschah in den Raunächten zwischen den Jahren, wenn es dunkel ist und das Böse auf die Erde kommt.

Ort dieses Frevels war der Frauenberg, auf welchem heute die uralte Frauenkirche steht. Der Teufel versprach dem Bauern, ihm beim Graben nach den Schätzen zu helfen und auch die Geister der wilden Jagd sollten ihm mit helfen und so entstanden die vielen Teiche um Ellrich. Ellerich Paulmann versprach dem Teufel seine Seele, wenn er ihm weiter helfen würde. Die Frist betrug ein Jahr, bis zum Ende der Nächsten Rauhnächte.

Doch die törichte Suche nach den Schätzen des Harzgeistes brachte keinen Erfolg und als er in der letzten Rauhnacht des folgenden Jahres über den Frauenberg ging, schlug ein gewaltiger Blitz ein und er war verschwunden.

Viele sagten, der Teufel und die wilde Jagd hätten ihn geholt. Um ein Zeichen gegen das Böse zu setzen, wurde später eine Kirche auf dem Frauenberg gebaut, welche bis heute besteht und die älteste Kirche im Landkreis Nordhausen ist! Der Ort, der darum entstand wurde nach Ellerich Paulmann ….. Ellrich genannt und auch die Teiche bestehen bis heute als „Paulmannsche Teiche“.
Ulf Zaspel
Autor: psg

Kommentare
Opa Hardrock
15.06.2025, 13.20 Uhr
Gut geschrieben,
Herr Zaspel.
Wir sind dort als Kinder immer Schlittschuh gelaufen. Bei uns hießen die Teiche allerdings nur "Sülzhayner Teiche.
Meines Wissens ist die "Frauenbergskirche" sogar die älteste Kirche der ehemaligen Provinz Sachsen.
Brockenhexe
17.06.2025, 00.04 Uhr
Man darf nicht alles glauben, was man liest
Vielleicht gibt es diese Sage tatsächlich oder sie ist von Herrn Zaspel frei erfunden, um eine Sommerlochlücke in dieser Zeitung zu füllen.
Von einem studierten Historiker Uwe Zaspel habe ich leider noch nie etwas gehört.

Der Ortsname Ellrich stammt jedenfalls nicht von dem Besitzer der Teiche ab.
Er ist viel älter. Bereits im Jahre 876 (am 21.5.) wurde in einer Urkunde König Ludwigs des Deutschen der Ort Alarichi zum ersten Mal erwähnt. Der Ortsname Ellrich (Alarichi, Elrike, Elreke) wird vom altsächsischen alira, elira, die Erle, und dem Kollektivsuffix germanisch -ikjo-, -ikja-, altsächsisch - ikki, althochdeutsch -ihhi, mittelhochdeutsch -ech, -ich hergeleitet sowie dem mittelniederdeutschen reke,
Reihe, Heckenzaun. Der Name hat nichts mit einem alten Alarich zu tun, sondern kommt von den Erlen, die hier häufig wachsen /wuchsen. (Quelle: Peter Kuhlbrodt "Das alte Ellrich - Chronik einer Südharzstadt, 1070 Jahre Ellricher Geschichte in Daten, 876-1945" 1.Auflage 1998, Geiger-Verlag ISBN 3-89570-375-3
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