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Di, 13:02 Uhr
14.01.2025
Sozialabgaben auf Kapitalerträge:

Staat würde großen Teil der Rendite kassieren

Geht es nach dem Grünen-Kanzlerkandidaten Robert Habeck, sollen Kapitalerträge zur Finanzierung der Kassen herangezogen werden. Für Anleger wäre das teuer, zeigen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW)...

Aktienmarkt (Foto: Gerd Altmann auf Pixabay) Aktienmarkt (Foto: Gerd Altmann auf Pixabay)
Mehr Solidarität solle sein Vorschlag schaffen, hatte der Grünen-Kanzlerkandidat am Sonntag im „Bericht aus Berlin“ erklärt. Nach seinen Plänen sollen die Kassen in Zukunft auch aus den Gewinnen aus Kapitalanlagen finanziert werden. Bislang fallen auf Erträge aus Aktienverkäufen, Dividenden und Zinsen keine Sozialversicherungsbeiträge an.

Was das für Privatanleger bedeuten würde
Wer bei einer Rendite von fünf Prozent 100.000 Euro investiert, erzielt Kapitalerträge in Höhe von 5.000 Euro im Jahr. Nach Berücksichtigung des Sparerfreibetrages von 1.000 Euro gehen von den restlichen 4.000 Euro gut 26 Prozent in Form von Steuern und Solidaritätszuschlag an den Staat, also 1.055 Euro. Die Nettorendite liegt dann nur noch bei 3,9 Prozent.

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Fallen jetzt zusätzlich noch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge an, gehen unter Berücksichtigung des Sparerfreibetrages weitere 852 Euro an den Staat – eine Nettorendite von gerade einmal 3,1 Prozent bliebe übrig. Rund 38 Prozent der Kapitalmarkrendite würden damit dem Staat zufallen, obwohl er nicht das Investitionsrisiko trägt. Bei höheren Kapitalerträgen steigt der Anteil für den Staat sogar noch weiter, da die Bedeutung des Sparerfreibetrages abnimmt.

Mehr Bürokratie, falsche Anreize
Von der Grünen-Parteispitze war gestern zu hören, man wolle die Kosten für Kleinanleger durch höhere Freibeträge reduzieren. Dabei würde das an der grundsätzlichen Logik nichts ändern. Zudem stellt sich die Frage, wo dann die Mehreinnahmen herkommen sollen, weil vermögende Anleger in der Regel oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegen oder nicht gesetzlich versichert sind.

Und was wäre mit den Beamten, die ja nicht gesetzlich krankenversichert sind? Am Ende blieben nur neue Bürokratielasten für Steuerzahler und Finanzämter. Habecks Vorschlag konterkariert jeden Anreiz, für das Alter privat vorzusorgen.
Autor: psg

Kommentare
lumpi22
14.01.2025, 17.03 Uhr
Der Mann ist in meinen Augen einfach nur krank und
sollte sich echt mal untersuchen lassen! Solche Vorschläge zu machen trifft jeden, der spart, Vorsorge für das Alter abknappst, um später von der wenigen Rente noch etwas von dem Ersparten nehmen kann, damit er sich einen Urlaub oder auch einen Besuch im Restaurant leisten kann. Ich denke mal an einen Selbständigen, der nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt oder dort nur den Mindestbeitrag für den Erhalt der BU u. EU absichern wollte. Der bekommt kaum gesetzliche Rente, weil er eben auch nicht viel in diese Rentenversicherung eingezahlt hat. Früher waren mindestens 300 bis 500 DM im Monat notwendig, um sich von der gesetzlichen Rentenversicherung zu befreien um seine "eigene Altersvorsorge" aufzubauen. Der eine machte das, ein anderer hatte sogar noch mehr in seine Vorsorge-Verträge eingezahlt, damit er eben z. B. heute 2- oder gar 3T€ u. auch mehr Rente mtl. zur Verfügung hat. Er bekommt vielleicht ja nur 500€ oder noch weniger gesetzliche Rente. Er hat also alles getan, um seinen Lebensabend zu sichern. Es ist alles versteuertes Geld, was er jetzt aus seinen Vorsorgeverträgen ausgezahlt bekommt. Alles mit einmal kann er es nicht ausgeben, will er auch nicht, also legt er es an! Man weiß nicht, wie alt man wird, aber es sollte so viel Geld sein, dass man mtl. zwischen 2- bis 3T€ vom Gespartem nehmen kann, um die nächsten 20-30 Jahre noch einen ordentlichen Lebensabend zu genießen. Dafür hat er verschiedenen Fondsanlagen, Festgelder u.s.w. Und nun kommt Herr Habeck u. möchte diesen Leuten das Geld als Rentner aus der Tasche ziehen u. verlangt über 30 Prozent als Steuern von diesem ehemals Selbständigen, der viele Jahre gespart hat, damit er jetzt auch Leben kann! Dann würde es sich ja nur noch "lohnen", das Geld unters "Kopfkissen" zu verstecken, keinem etwas über das Geld sagen, keine Kapitalerträge erwirtschaften, nur damit dieser Dummkopf für denkende Menschen ihre Vorsorge abzockt! Was ist da nur für eine Partei, die gehört ehrlich wirklich abgeschafft und bestraft, denn so blöd hätte ich niemals denken können, wie das ein "Kanzlerkandidat" auch noch öffentlich von sich gibt! "Schlag keinen Dummen, es könnte Morgen Dein Vorgesetzter sein" lautet ein Sprichwort..
Betrachter
14.01.2025, 19.16 Uhr
Was heutzutage schon
alles vom Staat an Steuern abgenommen wird und es gemäß eines unwissenden, realitätsfremden Politikers künftig abgenommen werden soll ist völlig kontraproduktiv. Es hindert immer mehr Menschen an Eigeninitiativen, an Neugründungen oder gar an der Lust, Geld zu verdienen. Und auch wenn man mit seiner (privaten) Arbeit den Staat in keiner Weise belastet, wird in großem Stil abgeschröpft. Es ist schon jetzt abartig, welche Löcher zum Teil mit Steuergeldern gestopft werden oder in andere Resorts umverteilt werden. Zusätzlich verschenkt man Millionen, um einen sinnlosen Krieg am Laufen zu halten, während in anderen Teilen der Welt nur Bruchteile davon zur Bekämpfung von Not und Elend willkommen wären und einen guten Zweck erfüllen würden oder im eigenen Land einer besseren Bildung, Ausbildung oder dem Gesundheitswesen zugute kämen. Ich habe in der Vergangenheit schon über manche Politiker und ganze Regierungen geschimpft, aber ich habe noch nie eine Regierung wie die jetzige und die dazu gehörigen Amateurdiplomaten sowie die artverwandten, unfähigen Ministerinnen und Minister mehr verachtet. Und ich habe Angst vor der Zukunft, wenn diese ganzen Nichtskönner so weitermachen.
DonaldT
14.01.2025, 20.41 Uhr
Habecks wirre Ideen
Es gibt da diesen schönen Spruch:
Die Grünen muss man sich leisten können.
Nicht genug mit der Kapitalertragssteuer, jetzt will der auch noch auf die Bruttoerträge Sotzialbeiträge - wie bei der rente, damals von Schröder und der SPD verzapft:
Erst werden die rentenbeiträge vom Lohn versteuert und dann noch mal (mit den jahren) von der Rente.
Der "Staat" ist doch eine "Organisation" die uns (also den Steuerzahlern!!!) mehr und mehr in die Tasche greift.
free Gigi
15.01.2025, 11.14 Uhr
nicht nur für Einheimische Investoren
Was wäre bspw. mit ausländischen Investoren, welche große dt. Staatsanleihen halten? So zum Beispiel der Emir von Qatar. Bei den Beträgen greift ja nicht mal mehr die Bemessungsgrenze und überhaupt, hätten diese Zahler dann auch Anspruch auf Leistungen wenn sie schon einzahlen???

Inkompetenz in Excellence...!
diskobolos
15.01.2025, 13.17 Uhr
Mal ganz sachlich betrachtet . . .
Ich fand es immer schon merkwürdig, dass es die Bürger (mich eingeschlossen!) immer schon mehr geärgert hat, dass sie für Zinsen Steuern zahlen müssen, während sie die Steuern auf Löhne und Gehälter eher klaglos hinnehmen.

Was die GKV betrifft, dürfte jedem klar sein, dass es viele Gründe für steigende Kosten gibt: Die Alterung der Bevölkerung, neue Behandlungsmethoden und Medikamente, steigende Einkommen der im Gesundheitswesen Beschäftigten und natürlich auch die Migration. (Letztere kostet übrigens weniger als oft vermutet, da darunter wenig Alte sind, die für die GKV i. d. R. teuer sind.)

Wer die Idee, Kapitaleinkünfte dazu heranzuziehen ablehnt, der möge bitte andere Vorschläge machen, z. B.
Einschränkung der Leistungen (welche?)
weitere Erhöhung der Beitragssätze (würde die Arbeit teurer machen)
Erhöhung des Zuschusses aus dem Staatshaushalt (trifft die Steuerzahler)

Dazu sagen die Kritiker nichts Konkretes. Der Chef der Techniker-KK hatte die geniale Idee "grundlegende Reformen". Häh?
grobschmied56
16.01.2025, 00.02 Uhr
Woanders gelesen: ...
... wann immer man in die Tasche greift, um sich zu vergewissern, noch über ein Minimum an Geld zu verfügen - immer wieder stellt man fest - die 'öffentliche Hand' war schon drin!
diskobolos
16.01.2025, 01.29 Uhr
@ lunpi22
Die Neigung vom Staat viel zu erwarten (Bildung, Infrastruktur, Sicherheit u.v.m.) ist bei vielen Zeitgenossen deutlich größer als die Bereitschaft durch Steuern und Sozialbeiträge dazu beizutragen. Da fühlt man sich schnell "abgezockt".

Die Themen Renten, Steuern und Sozialversicherung sind extrem mit Emotionen belegt. In dieser Woche (Mo.?) gab es dazu eine ZDF-Sendung, in der Renten-Experten darüber berichteten, welche Anfeindungen, bis hin zu Morddrohungen sie erleiden müssen.

Hier geht es jetzt um die Finanzierung des Gesundheitswesens und den Vorschlag, dafür nicht nur die Arbeitseinkommen und Renten, sondern auch Kapitalerträge heranzuziehen. Obwohl der auf dem Tisch liegende Vorschlag noch gar nicht im Detail ausgeführt ist (z. B. In welcher Höhe und mit welchen Freibeträgen . . .) schreien manche schon Zeter und Mordio, weil sie dies prinzipiell für ungerecht halten.
Das ist es aber keineswegs, was man gut an Ihrem Beispiel erläutern kann, lumpi22. Nehmen wir einen Rentner, der weil er selbständig tätig war, heute monatlich 500 € aus der GRV und zusätzlich 1500 € aus seinen privaten Kapitalerträgen bezieht. Vergleichen wir ihn mit einem Rentner, der keine Kapitalerträge hat, aber 2000 € aus der GRV bezieht. Letzterer müsste dann viermal so viel an KV-Beiträgen zahlen wie ihr Beispiel-Selbständiger, obwohl beide gleich viel zur Verfügung haben. Warum sollte dies gerecht sein?

Dass ein Selbständiger sich eine private Altersvorsorge aufgebaut hat, war im Übrigen nicht nur klug, sondern durchaus seine, wenn auch nicht rechtliche, so doch moralische Pflicht. Er kann ja nicht erwarten im Alter von den anderen finanziert zu werden.

Wie schon gesagt, sind Einzelheiten des Habeck-Vorschlag noch gar nicht bekannt. Richtig aber ist, dass auch sehr hohe Kapitalerträge geringer besteuert werden als Löhne oder Renten und von Sozialversicherungs-Beiträgen völlig freigestellt sind. Halten Sie das wirklich für gerecht?

Jemanden als „krank“ zu bezeichnen, weil er eine andere Meinung hat oder man seine Überlegungen nicht versteht, ist schlechter Stil. Es sagt nichts, aber auch gar nichts über den Beurteilten, aber viel über den Urteilenden aus.
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