Sa, 13:02 Uhr
14.12.2024
Graf Dietrich von Honstein & die Johanniter
Die Tempelritter von Nordhausen
Die Templer faszinieren und prägen bis heute unsere Ansicht einer mittelalterlichen Welt, die der einst mächtige Orden entscheidend beeinflusste. Auch Nordhausen hat eine Tempelritter Legende, hier einige wenige Details dazu von Tim Schäfer...
Seit dem Mittelalter rankten sich zahlreiche Mythen und Legenden um den Orden der Tempelritter. Es handelte sich um einen international vernetzten, dislozierten großen Orden, der die mittelalterliche Welt entscheidend beeinflusste und unsere Vorstellungen vom Mittelalter bis heute mitprägt. In der jetzigen Adventszeit vermag es zu motivieren: Im Mittelalter, mutig und rein, stiegen die Tempel-Ritter auf, stark und fein. Mit weißen Mänteln und rotem Kreuz, verteidigten sie den Glauben des Herrn mit Stolz. Auch Schutz der Pilger, das war ihr Ziel, In heiligen Landen, ohne viel Spiel (Teil II, s. unten).
Zu den Nachweisen der Templer in Nordhausen mit einigen Details. Dr. Peter Kuhlbrodt hat dazu viele Informationen abgehandelt. Vor dem Hagen in Nordhausen lag dereinst ein Ilfelder Klosterhof, dessen Vorläufer offenbar den Templern gehört hat.
In Thüringen sind die Templer im heutigen Obertopfstedt mit einer Komturei und zugehörigen Niederlassungen u.a. in Nordhausen und Utterode nachweisbar, und zwar aus einer Urkunde mit Vertretern des Johanniterordens aus der Zeit der Übernahme des Templerbesitzes im Jahre 1316. Eine detaillierte Information dazu befindet sich in den Ilfelder Regesten. Demnach hat ein Johanniter Bruder Burgkhart der da Commentuer ist im Huß zu Wyssensehe, zu Kutzleben und zu Bissingen, Bruder Volkmar (zu Erfurt), Bruder Tileman von Northusen, der Komptur in Topfstedte ist, bekannt, dass das Haus in Nordhausen, welches vormals den Templern gehört hatte, an den Grafen Dietrich von Honstein (Theodericus) übergeht. In diesem Zusammenhang kann auch Nordhausen deshalb erwähnt werden, denn am 1. Januar 1295 bestätigte König Adolf von Nassau in der Reichsstadt dem Orden der Templer mit einer Urkunde alle seine Besitzungen in Polen, Kassuben, Krakau und dem Wendenland.
Gemäß einer weiteren Urkunde vom 5. August 1321 übertrugen die Brüder Heinrich, Dietrich und Albert von Honstein den Hof der Kirche in Ilfeld, also dem Marienkloster der Prämonstratenser. Der an der Ecke Pferdemarkt/Vor dem Hagentor gelegene Gebäudekomplex, der durch Verschmelzung mit zwei benachbarten Höfen entstand, verblieb bis 1853 im Besitz des Klosters bzw. späteren Stiftsamtes Ilfeld, bevor er in Privatbesitz überging.
Das massive Keller- und Erdgeschoss waren aus mächtigen Dolomitquadern errichtet, darüber erhoben sich zwei mit Schiefer verkleidete Fachwerkstockwerke. Ein 1945 entstandenes Foto aus der Straße "Vor dem Hagentor" zeigt noch Überreste dieser Bausubstanz. Das Ende des einstigen Tempelhofs kam schließlich mit den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und dem folgenden Abriss der Ruine in der Nachkriegszeit. Heute erinnert nichts mehr an die einstige Präsenz des Ordens in Nordhausen.
Hier der o. angekündigte Teil II zu den Templern; Doch Macht und Ruhm zogen Neid heran, Feinde verschworen sich, traten an. Der Freitag der Dreizehnte brachte das Ende, Verleumdung, Feuer, Ketten an die Hände. Die Tempelritter, im Licht und Schatten, hinterlassen ein Erbe, das nicht verstatten. Ihre Geschichte, tragisch und kühn, erzählt von Ehre, die ewig wird blühn…
Der Orden der Tempelritter wurde 1118/19 von Kreuzrittern ins Leben gerufen. Ihr ursprüngliches Ziel war es, das Heilige Grab in Jerusalem und die Pilger auf ihrem Weg dorthin zu schützen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Orden zu einer mächtigen internationalen Institution mit einem weit verzweigten Netz von Niederlassungen in der gesamten christlichen Welt. Die Existenz einer Templerniederlassung in Nordhausen soll jedoch erst im Zuge des Untergangs des Ordens Anfang des 14. Jahrhunderts bekannt geworden sein.
Tim Schäfer
Autor: redSeit dem Mittelalter rankten sich zahlreiche Mythen und Legenden um den Orden der Tempelritter. Es handelte sich um einen international vernetzten, dislozierten großen Orden, der die mittelalterliche Welt entscheidend beeinflusste und unsere Vorstellungen vom Mittelalter bis heute mitprägt. In der jetzigen Adventszeit vermag es zu motivieren: Im Mittelalter, mutig und rein, stiegen die Tempel-Ritter auf, stark und fein. Mit weißen Mänteln und rotem Kreuz, verteidigten sie den Glauben des Herrn mit Stolz. Auch Schutz der Pilger, das war ihr Ziel, In heiligen Landen, ohne viel Spiel (Teil II, s. unten).
Zu den Nachweisen der Templer in Nordhausen mit einigen Details. Dr. Peter Kuhlbrodt hat dazu viele Informationen abgehandelt. Vor dem Hagen in Nordhausen lag dereinst ein Ilfelder Klosterhof, dessen Vorläufer offenbar den Templern gehört hat.
In Thüringen sind die Templer im heutigen Obertopfstedt mit einer Komturei und zugehörigen Niederlassungen u.a. in Nordhausen und Utterode nachweisbar, und zwar aus einer Urkunde mit Vertretern des Johanniterordens aus der Zeit der Übernahme des Templerbesitzes im Jahre 1316. Eine detaillierte Information dazu befindet sich in den Ilfelder Regesten. Demnach hat ein Johanniter Bruder Burgkhart der da Commentuer ist im Huß zu Wyssensehe, zu Kutzleben und zu Bissingen, Bruder Volkmar (zu Erfurt), Bruder Tileman von Northusen, der Komptur in Topfstedte ist, bekannt, dass das Haus in Nordhausen, welches vormals den Templern gehört hatte, an den Grafen Dietrich von Honstein (Theodericus) übergeht. In diesem Zusammenhang kann auch Nordhausen deshalb erwähnt werden, denn am 1. Januar 1295 bestätigte König Adolf von Nassau in der Reichsstadt dem Orden der Templer mit einer Urkunde alle seine Besitzungen in Polen, Kassuben, Krakau und dem Wendenland.
Gemäß einer weiteren Urkunde vom 5. August 1321 übertrugen die Brüder Heinrich, Dietrich und Albert von Honstein den Hof der Kirche in Ilfeld, also dem Marienkloster der Prämonstratenser. Der an der Ecke Pferdemarkt/Vor dem Hagentor gelegene Gebäudekomplex, der durch Verschmelzung mit zwei benachbarten Höfen entstand, verblieb bis 1853 im Besitz des Klosters bzw. späteren Stiftsamtes Ilfeld, bevor er in Privatbesitz überging.
Das massive Keller- und Erdgeschoss waren aus mächtigen Dolomitquadern errichtet, darüber erhoben sich zwei mit Schiefer verkleidete Fachwerkstockwerke. Ein 1945 entstandenes Foto aus der Straße "Vor dem Hagentor" zeigt noch Überreste dieser Bausubstanz. Das Ende des einstigen Tempelhofs kam schließlich mit den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und dem folgenden Abriss der Ruine in der Nachkriegszeit. Heute erinnert nichts mehr an die einstige Präsenz des Ordens in Nordhausen.
Hier der o. angekündigte Teil II zu den Templern; Doch Macht und Ruhm zogen Neid heran, Feinde verschworen sich, traten an. Der Freitag der Dreizehnte brachte das Ende, Verleumdung, Feuer, Ketten an die Hände. Die Tempelritter, im Licht und Schatten, hinterlassen ein Erbe, das nicht verstatten. Ihre Geschichte, tragisch und kühn, erzählt von Ehre, die ewig wird blühn…
Der Orden der Tempelritter wurde 1118/19 von Kreuzrittern ins Leben gerufen. Ihr ursprüngliches Ziel war es, das Heilige Grab in Jerusalem und die Pilger auf ihrem Weg dorthin zu schützen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Orden zu einer mächtigen internationalen Institution mit einem weit verzweigten Netz von Niederlassungen in der gesamten christlichen Welt. Die Existenz einer Templerniederlassung in Nordhausen soll jedoch erst im Zuge des Untergangs des Ordens Anfang des 14. Jahrhunderts bekannt geworden sein.
Tim Schäfer